Archiv der Kategorie: Biodiversität

Alles hängt mit allem zusammen – Unser Verständnis von Biodiversität

Nahezu täglich liest oder hört man den Begriff „Biodiversität“. Politiker, Umweltaktivisten und sogar Wirtschaftsbosse gebrauchen ihn meist undifferenziert, ohne sich überhaupt der facettenreichen Bedeutung bewusst zu sein.  Auch der VLAB führt seit November 2021 den Begriff „Biodiversität“ in seinem Vereinsnamen. Was wir unter dem Begriff verstehen wird im Folgenden kurz dargestellt. Gleich so viel vorweg, die Vielfalt der Arten ist nur einer unter mehreren wichtigen Teilaspekten des Begriffs „Biodiversität“. Alles hängt mit allem zusammen – Unser Verständnis von Biodiversität weiterlesen

Ein Klimafolgenforscher auf dem Holzweg

Wenn Hans Joachim Schellnhuber, Director Emeritus des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, auftritt, erinnert er mit seiner melancholisch monotonen Stimme nicht an einen Wissenschaftler, sondern an einen spirituellen Führer oder hohen kirchlichen Würdenträger. Schellnhuber redet nicht, er verkündet existenzielle Botschaften an die Menschheit. Ein Klimafolgenforscher auf dem Holzweg weiterlesen

Windkraft versus Vogelschutz – Wie viele Mindestindividuen einer Art sind notwendig, um eine Population zu erhalten?

Es sollte ein großer Durchbruch werden, als der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und Bündnis 90/Die Grünen im vergangenen Dezember ein gemeinsames Positionspapier über Windkraft und Vogelschutz präsentierten. Man wollte einen “Vogelfrieden” schließen und die Interessen der Windkraftindustrie mit dem Artenschutz versöhnen.

Gelingen soll das, in dem man den Tod einzelner geschützter Exemplare zur Rettung des Klimas und zur Begrenzung der Erderwärmung in Windkraftvorranggebieten billigendend in Kauf nimmt, solange sie anderswo in großen Beständen existieren und die Population der jeweiligen Art nicht gefährdet wird. Windkraft versus Vogelschutz – Wie viele Mindestindividuen einer Art sind notwendig, um eine Population zu erhalten? weiterlesen

Der Kampf gegen den Klimawandel – Bleibt der Naturschutz auf der Strecke?

„Grüne und NABU schließen Vogelfrieden“ lautete die scheinbar versöhnliche Botschaft kurz vor dem Weihnachtsfest in der Süddeutschen Zeitung. Was war geschehen? Grünen-Chef Robert Habeck und der neue NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger, ein seit seiner Jugend der Grünen Partei nahestehender Landschaftsarchitekt, verfassten ein vier Seiten Papier, in dem sie “Ökonomie und Ökologie” miteinander „versöhnen“ möchten. Dadurch sollen das Artensterben und der Klimawandel bekämpft und Baugenehmigungen für Windkraftanlagen beschleunigt werden. Ein wunderschönes Weihnachtsgeschenk für alle Windkraftlobbyisten und Vögel.

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Die Heimat lebenswert machen

Gastbeitrag von Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg anlässlich des 50 jährigen Bestehens des Naturpark Steinwald.

Gurgelnde Bäche, geheimnisvolle Felsen, alte, auch tote Bäume, große und kleine Teiche – das und vieles mehr finden Sie im Naturpark Steinwald. Solche Juwele halbwegs intakter Natur kommen in unserer dicht besiedelten und von Menschen gestalteten Kulturlandschaft nicht mehr oft vor. Schutz durch behutsame Nutzung ist die Devise. Gegenseitige Rücksichtnahme statt egoistischer Ausbeutung. Die Heimat lebenswert machen weiterlesen

Die Mär vom traurigen Kuckuck

Ich kann mich noch gut erinnern, dass mir meine Mutter zu meinem Geburtstag immer die ersten Schneeglöckchen aus unserem Garten auf den Geburtstagstisch stellte. Und der ist seit meiner Geburt im Babyboomerjahr 1962 zuverlässig am 22. Januar. Bei uns war es ziemlich normal und eher ein Grund zu Freude, wenn die ersten Frühlingsboten schon so zeitig aus dem Boden spitzten. Zugegebenermaßen stamme ich aus einer milden Weinbauregion, wo jede Schneeflocke mit großem Hallo willkommen geheißen wurde. Allerdings bleibt der Schnee jetzt oft völlig aus, eine Folge der Klimaerwärmung, daran gibt es nichts zu rütteln. Die Mär vom traurigen Kuckuck weiterlesen

Mehr Schutz für Tropenwälder

Als der Naturforscher Alexander von Humboldt im Jahre 1800 auf dem Orinoco durch Venezuela reiste war er fasziniert: Er begegnete völlig unbekannten Tier- und Pflanzenarten und bestaunte einen üppigen dichten Regenwald. Es wuselte vor lauter Leben.

Seither hat sich vieles verändert: Mehr als die Hälfte aller tropischen Regenwälder Afrikas, Asiens und Südamerikas wurden bereits durch Menschenhand vernichtet. Die Folgen für das globale Klima, die biologische Vielfalt unserer Erde aber auch für die indigenen Völker sind katastrophal. Mehr Schutz für Tropenwälder weiterlesen

Hungrige Geister – Die unermessliche Gier der Windkraftplaner

Die Tradition des Mahayana-Buddhismus bildet die Welt in sechs Daseinsbereichen ab. Je nach seinen guten oder schlechten Taten wird jedes Lebewesen nach dem Tod in einen dieser Daseinsbereiche wieder hineingeboren.

Nur knapp oberhalb der buddhistischen Hölle und noch weit unterhalb der Tiere befindet sich der Bereich der „Hungergeister“. Bildlich werden Hungergeister mit aufgeblähten Bäuchen, viel zu engen Mündern und extrem langen und schmalen Hälsen dargestellt. Es ist ihnen nahezu unmöglich, ihre dicken Blähbäuche zu füllen. Sie werden niemals satt. Jeder Versuch zu essen bereitet ihnen unvorstellbare Qualen. Hier landen all jene, die in ihrer Vorexistenz habgierig waren und in keiner Phase ihres Lebens genug bekommen konnten.

Im Daseinsbereich der “Hungergeister” lassen sich die Verfasser des „Aktionsplan für mehr Genehmigungen von Windenergieanlagen an Land“ verorten. Hungrige Geister – Die unermessliche Gier der Windkraftplaner weiterlesen

Lasst doch endlich unseren Wald in Ruhe!

Weißt Du, was ein Wald ist? Ist ein Wald etwa nur Zehntausend Klafter Holz? Oder ist er eine grüne Menschenfreude? (Bert Brecht)

Ende September möchte die Bundesregierung ein lang diskutiertes Maßnahmenprogramm zum Erreichen ihrer ambitionierten Klimaziele vorlegen. Dieses soll im Anschluss in ein Klimaschutzgesetz gegossen werden. Lasst doch endlich unseren Wald in Ruhe! weiterlesen

Mehr wilde Wälder braucht das Land

Unser Wald braucht Strukturreichtum. Weitere Fragmentierungen sind zu stoppen. Nur so lässt sich die Biodiversität fördern.

Naturschutz ist wieder „in“, lautet die Kernaussage einer Naturbewusstseinsstudie des Bundesamtes für Naturschutz aus dem Jahr 2017. Jüngstes Beispiel ist das Volksbegehren “Rettet die Bienen!”, das rund 1.7 Millionen Menschen unterstützen. Auch der Wald rückt verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit, wie es der Streit um die Rodungen im Hambacher Forst zeigt. Mehr wilde Wälder braucht das Land weiterlesen