Seit einigen Tagen läuft in Bayern das Volksbegehren „Rettet die Bienen!“. Es wurde von der ÖDP initiiert und wird von vielen Gruppierungen, Vereinen und Unternehmen unterstützt. Kurz gesagt sind die meisten Inhalte des Volksbegehrens gut und sinnvoll. Einige für den Arten- und Insektenschutz wichtige Punkte fehlen jedoch. Die eine oder andere Begründung im Volksbegehren ist recht kurios. Nicht alle Unterstützer des Volksbegehrens haben sich in der Vergangenheit als Artenschützer ausgezeichnet. Volksbegehren “Rettet die Bienen!” – beteiligen oder nicht? weiterlesen
Archiv der Kategorie: Naturschutz
Das Wiederansiedlungsprojekt Habichtskauz
„Das einzig Beständige ist der Wandel“
Dieser Aphorismus des Vorsokratikers Heraklit trifft auch für viele Tierarten, darunter der Habichtskauz (Strix uralensis), zu. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts brütete der Uralkauz, wie er auch genannt wird, in den montanen Wäldern Ostbayerns und des auf tschechischer Seite angrenzenden Böhmerwaldes (Šumava) und Böhmischen Waldes (Český les). Der letzte seiner Art wurde den Aufzeichnungen nach um 1926 bei Schüttenhofen (Sušice) in Westböhmen abgeschossen. Obwohl seine Hauptnahrung nur aus Mäusen besteht, galt er damals vollkommen zu Unrecht als „schädliches Raubzeug“ und wurde konsequent bejagt. Das Wiederansiedlungsprojekt Habichtskauz weiterlesen
Waldbau in der Zukunft
Wenn man sich über die Zukunft des Waldbaues in Bayern Gedanken macht, ist es hilfreich, erstmal in die Vergangenheit zu schauen. Mit immerhin 30 Jahren Erfahrung in der Leitung eines privaten Forstbetriebes fällt mir da einiges ein und auf.
Kommen wir zunächst zur Sprunghaftigkeit der Bayerischen Forstpolitik.
Als ich 1987 hier den Job von meinem Vater übernommen habe, gab es noch in Resten die sogenannte Boden-Reinertragslehre. Die Fichte war das Maß aller Dinge. Ich erinnere mich noch genau, wie unsere Holzhauer Altbuchen ringeln mussten, damit diese den heiligen Fichten weniger Platz wegnehmen. Waldbau in der Zukunft weiterlesen
Geopferte Landschaften – eine kritische Bestandsaufnahme der Energiewende
Was die Energiewende-Technokraten mit der Natur und Landschaft in Deutschland schon alles anrichteten und was sie noch in petto haben beschrieb Georg Etscheit mit zum Teil drastischen Worten beim Liberalen Forum am Freitag, 23. November in Donaueschingen im Schwarzwald.
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Frau Landtagsabgeordnete,
lieber Herr Reith,
zunächst möchte ich mich herzlich bei Ihnen für die Einladung bedanken, hier, vor Ihnen heute Abend sprechen zu können.
Eigentlich sollte diese Rede Enoch zu Guttenberg halten. Geopferte Landschaften – eine kritische Bestandsaufnahme der Energiewende weiterlesen
Vergessene Arten im Naturschutz
Naturschutz ist scheinbar wieder “in”. Die Deutschen lieben die Natur. Dies ist das Ergebnis einer Naturbewusstseinsstudie, die vom Bundesamt für Naturschutz im Jahr 2017 erstellt wurde. Wie mit der Natur weltweit umgegangen wird, bereitet den Deutschen die größten Sorgen. Der Wunsch nach einem nachhaltigen Schutz der Meere und die Angst vor der Gentechnik in der Landwirtschaft dominieren. Vergessene Arten im Naturschutz weiterlesen
Naturschutz in der Krise
Grußworte von Prof. Dr. Josef H. Reichholf anlässlich seiner Ernennung zum Ehrenpräsidenten des Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern e.V. (VLAB) am 13. Oktober 2018 in Greding/Mittelfranken.
Der Naturschutz ist in der Krise. Seit geraumer Zeit. Sie äußert sich besonders stark in drei Bereichen. Zwei davon werden öffentlich wahrgenommen und diskutiert: Naturschutz in der Krise weiterlesen
Gute Rodung, böse Rodung – Über Kampagnen von Umweltverbänden.
Wald und Bäume erleben eine erfreuliche Renaissance. Immer mehr Menschen entdecken darin eine Quelle, um die Schönheit und Kraft der Natur mit allen Sinnen zu erfahren. Beim „Waldbaden“ tauchen sie in die „angenehme Atmosphäre des Waldes ein, wo es würzig riecht, das Licht milde schimmert, die Luft klar ist, sich die Wipfel im Wind wiegen und der Boden unter den Füßen federt.” Auch mit den Bäumen zu lachen, zu plaudern und sie zu umarmen, wie es der findige Bestsellerautor und Förster Peter Wohlleben in seinen Waldwanderungen anbietet, entspricht dem Bedürfnis vieler reizüberfluteter (Stadt-)Menschen. Gute Rodung, böse Rodung – Über Kampagnen von Umweltverbänden. weiterlesen
End of Landschaft – Start einer Kinodoku zur Energiewende
Der Odenwald ist ein besonders liebenswertes Fleckchen Erde im Herzen Deutschlands. Begrenzt vom Spessart im Norden, dem Nordschwarzwald im Süden und dem Rheintal im Westen, erstreckt sich diese ländliche Region über drei Bundesländer: Hessen, Bayern und Baden-Württemberg. Hier gibt es sie noch, jene feinherben Landstriche, wie sie wohl nur deutsche Mittelgebirge auszeichnen, ein abwechslungsreiches Mosaik aus Felder, Äckern, Wiesen und Wäldern, durchsetzt mit zahllosen Streuobstwiesen, akzentuiert von Gehöften, Dörfern, Burgen und Schlössern, Sandsteinformationen und Vulkankegeln wie dem Katzenbuckel, der mit 626 Metern höchsten Erhebung des Odenwaldes. Wegen seiner besonderen Anmut nennt man dieses Land auch die “hessische Toskana”.
Vor zwei Jahren erfuhr der Journalist und Filmemacher Jörg Rehmann, dass die schwarz-grüne hessische Landesregierung nun auch den noch weitgehend unzerschnittenen Odenwald in ein Windindustriegebiet umwandeln will. Mehr als 400 Windräder sollten bzw. sollen hier gebaut werden. Überall im Odenwald End of Landschaft – Start einer Kinodoku zur Energiewende weiterlesen
Auf dem Land
Ich wache auf. Ein komisches Gefühl überkommt mich. Ein erster Blick auf die Uhr. Halb Sieben. Es ist absolut still. Wir sind auf dem Land. Totenstille. Wenn ich zuhause in unserem Stadthaus am Waldrand aufwache, dringt ein wunderbares Vogelgezwitscher in unser Schlafzimmer. Und ich frage mich immer, was haben die Vögel schon so früh am Morgen zu erzählen? So beginne ich normalerweise den Tag. Von heiterem Vogelgesang umgeben.
Auf dem Land singen fast keine Vögel mehr. Nur vereinzelt hört man Vogelgezwitscher. „Where have all the birds gone?“ Auf dem Land weiterlesen
Im Gedenken an einen großen Naturschützer
Wir verbrauchen, bis es nichts mehr zu verbrauchen gibt
Selbst wenn ich zuhause bin, habe ich Heimweh. Heimweh nach einer Zeit, die mir – gerade noch – Ein- oder Ausblicke in ein Leben schenkte, in dem die Menschen noch Teil, notwendiger Teil, einer großen Schöpfungssymbiose waren. Gesichter, Dialekte, Dörfer, Städte, Landschaften und die aus all diesem gewachsene Kultur, alles wuchs nicht aus, sondern blieb in ihrer eigenen Form, die Heimat und Identität bedeutete. Im Gedenken an einen großen Naturschützer weiterlesen