Archiv der Kategorie: Naturschutz

Wespenjahre

Wozu sind Wespen eigentlich gut? Selten wird diese Frage so direkt gestellt, aber fast immer schwingt sie im Hintergrund mit, wenn es darum geht, diese lästigen Stecher von uns fern zu halten. Wespen haben kaum Freunde. Gute Wespenkenner gibt es wenige. Alle Jahre wieder taucht die Meinung auf, dass es heuer ganz besonders viele Wespen gäbe und dass sie extrem aggressiv seien. Viel Falsches kursiert, obgleich gutes Wissen über sie bis ins Altertum zurückreicht. Drei Aspekte ihres Lebens sollen hier etwas näher betrachtet werden: „Wespenjahre“, „Wespentracht“ und die „Bedeutung“ der Wespen im Naturhaushalt.

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Rechtsbruch mit Ankündigung – der Frontalangriff der Ampel auf den Naturschutz

Ein Gastbeitrag von Dr. Wolfgang Epple

„Wir schaffen ein Regelwerk, das den Weg frei macht für Innovationen und Maßnahmen, um Deutschland auf den 1,5-Grad-Pfad zu bringen. Wir bringen neues Tempo in die Energiewende, indem wir Hürden für den Ausbau der Erneuerbaren Energien aus dem Weg räumen.“ (Koalitionsvertrag, S. 5) Rechtsbruch mit Ankündigung – der Frontalangriff der Ampel auf den Naturschutz weiterlesen

Alles hängt mit allem zusammen – Unser Verständnis von Biodiversität

Nahezu täglich liest oder hört man den Begriff „Biodiversität“. Politiker, Umweltaktivisten und sogar Wirtschaftsbosse gebrauchen ihn meist undifferenziert, ohne sich überhaupt der facettenreichen Bedeutung bewusst zu sein.  Auch der VLAB führt seit November 2021 den Begriff „Biodiversität“ in seinem Vereinsnamen. Was wir unter dem Begriff verstehen wird im Folgenden kurz dargestellt. Gleich so viel vorweg, die Vielfalt der Arten ist nur einer unter mehreren wichtigen Teilaspekten des Begriffs „Biodiversität“. Alles hängt mit allem zusammen – Unser Verständnis von Biodiversität weiterlesen

Popsängerin Julia Neigel bietet Elon Musk die Stirn

Julia Neigel (54) ist eine der bekanntesten deutschen Pop/Rocksängerinnen und Songschreiberinnen. Sie schrieb Hits wie „Schatten an der Wand“, „Freiheit die ich meine“ für Peter Maffay und „Hoffnung“, ihre neue Single, tourt regelmäßig durch Deutschland und verkaufte bisher mehr als zwei Millionen Alben. Im August kommt nach einer längeren Pause ihr neues Album „Ehrensache“ heraus. Die Künstlerin engagiert sich seit Beginn ihrer Karriere für soziale und karitative Zwecke und seit kurzem auch für den Naturschutz. Im Watchblog-Exklusivinterview erläutert sie, warum sie VLAB-Mitglied geworden ist, warum sie sich intensiv mit dem Genehmigungsverfahren der geplanten Tesla-Fabrik in Brandenburg auseinandersetze und diese dort verhindern will – und wie sie mit den Vorwürfen von Elon Musk-Jüngern umgeht.

 Frage: Frau Neigel, wie kamen Sie in Kontakt mit dem VLAB?

Neigel: Ich habe Freunde in Brandenburg, mit denen ich auch Musik mache. Über diese erfuhr ich von den Wasserproblemen vor Ort, den Protest eines Wasserwerkes bezüglich eines Waldgebietes, welches einer Firma weichen soll und von der Klage des VLAB gegen das Land Brandenburg im Fall der Rodungen für den geplanten Bau der Fabrik in Grünheide. Ich habe mir das Gebiet deshalb genau angesehen. So wurde ich auf den Verein aufmerksam. Ich fand es richtig, mutig und gut, dass der VLAB sofort gehandelt hat.  Das war vorbildlicher Naturschutz. Popsängerin Julia Neigel bietet Elon Musk die Stirn weiterlesen

Die Heimat lebenswert machen

Gastbeitrag von Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg anlässlich des 50 jährigen Bestehens des Naturpark Steinwald.

Gurgelnde Bäche, geheimnisvolle Felsen, alte, auch tote Bäume, große und kleine Teiche – das und vieles mehr finden Sie im Naturpark Steinwald. Solche Juwele halbwegs intakter Natur kommen in unserer dicht besiedelten und von Menschen gestalteten Kulturlandschaft nicht mehr oft vor. Schutz durch behutsame Nutzung ist die Devise. Gegenseitige Rücksichtnahme statt egoistischer Ausbeutung. Die Heimat lebenswert machen weiterlesen

Opium für das Anti-Windkraft-Volk

Ein großer Befreiungsschlag sollte es werden: Die lang diskutierte 1000 Meter Abstandsregelung zwischen Windrädern und Siedlungen. Mit ihr wollte Bundesenergieminister Peter Altmaier die deutschen Windkraftgegner sedieren, um gleichzeitig den weiteren Ausbau der Landschaftskiller und Vogelschredder widerstandslos forcieren zu können.

Vergangene Woche war es dann endlich soweit. „Koalition legt Streit um Windkraft bei“ titelte am 18. Mai Michael Bauchmüller von der Süddeutschen Zeitung. Opium für das Anti-Windkraft-Volk weiterlesen

Offenbarungseid der höchsten deutschen Naturschutzbehörde

Von Gastautor Dr. Wolfgang Epple

Der Begriff Gleichschaltung ist in Deutschland seit der Zeit des Nationalsozialismus schwer belastet und für eine Anwendung selbst auf Teilbereiche heutiger Gesellschaftsphänomene eigentlich Tabu. Es ist jedoch nicht zu hoch bzw. zu weit gegriffen, sich an dieses deutsche Politik-Monstrum zu erinnern, wenn die beklemmende Entwicklung, die die sogenannte Energiewende für den bewahrenden Naturschutz in unserem Land ausgelöst hat, aus der Erfahrung des letzten halben Jahrhunderts betrachtet wird.

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Volksbegehren “Rettet die Bienen!” – beteiligen oder nicht?

Seit einigen Tagen läuft in Bayern das Volksbegehren „Rettet die Bienen!“. Es wurde von der ÖDP initiiert und wird von vielen Gruppierungen, Vereinen und Unternehmen unterstützt. Kurz gesagt sind die meisten Inhalte des Volksbegehrens gut und sinnvoll. Einige für den Arten- und Insektenschutz wichtige Punkte fehlen jedoch. Die eine oder andere Begründung im Volksbegehren ist recht kurios. Nicht alle Unterstützer des Volksbegehrens haben sich in der Vergangenheit als Artenschützer ausgezeichnet. Volksbegehren “Rettet die Bienen!” – beteiligen oder nicht? weiterlesen

Das Wiederansiedlungsprojekt Habichtskauz

„Das einzig Beständige ist der Wandel“

Dieser Aphorismus des Vorsokratikers Heraklit trifft auch für viele Tierarten, darunter der Habichtskauz (Strix uralensis), zu. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts brütete der Uralkauz, wie er auch genannt wird, in den montanen Wäldern Ostbayerns und des auf tschechischer Seite angrenzenden Böhmerwaldes (Šumava) und Böhmischen Waldes (Český les). Der letzte seiner Art wurde den Aufzeichnungen nach um 1926 bei Schüttenhofen (Sušice) in Westböhmen abgeschossen. Obwohl seine Hauptnahrung nur aus Mäusen besteht, galt er damals vollkommen zu Unrecht als „schädliches Raubzeug“ und wurde konsequent bejagt. Das Wiederansiedlungsprojekt Habichtskauz weiterlesen

Waldbau in der Zukunft

Wenn man sich über die Zukunft des Waldbaues in Bayern Gedanken macht, ist es hilfreich, erstmal in die Vergangenheit zu schauen. Mit immerhin 30 Jahren Erfahrung in der Leitung eines privaten Forstbetriebes fällt mir da einiges ein und auf.

Kommen wir zunächst zur Sprunghaftigkeit der Bayerischen Forstpolitik.

Als ich 1987 hier den Job von meinem Vater übernommen habe, gab es noch in Resten die sogenannte Boden-Reinertragslehre. Die Fichte war das Maß aller Dinge. Ich erinnere mich noch genau, wie unsere Holzhauer Altbuchen ringeln mussten, damit diese den heiligen Fichten weniger Platz wegnehmen. Waldbau in der Zukunft weiterlesen