Von Thomas Schürmann
Im folgenden Beitrag befasst sich der Dipl.-Betriebswirt und Unternehmensberater Thomas Schürmann aus Ottobrunn bei München detailliert mit der Frage, ob der Bau und Betrieb von Windkraftanlagen in einem Schwachwindgebiet wie Südbayern wirtschaftlich sinnvoll ist. Sein Fazit: Wer in Süddeutschland in Windräder investiert, könnte aus betriebswirtschaftlicher Sicht sein Geld genauso gut in den Bananenanbau in Grönland stecken – wenn es denn die staatlichen Subventionen nicht gäbe. Doch auch mit ihnen bleibt es ein ökonomisches Vabanquespiel.
Teil 1: Warum werden in Grönland keine Bananen angebaut?
Manch einer wird sich wundern über diese Frage, denn die Antwort scheint auf der Hand zu liegen, schließlich sind die klimatischen Bedingungen in Grönland für den Bananenanbau äußerst ungeeignet. Sie würden dort ausschließlich in Gewächshäusern zu hohen Kosten angebaut werden können, da macht es mehr Sinn sich auf andere Geschäftsfelder zu konzentrieren und in einer arbeitsteiligen Welt die Bananen zu importieren.
So einleuchtend dies im Falle des Bananenanbaus in Grönland scheint, ist sie es aber nicht mehr, wenn wir über den Bau von Windrädern in Deutschlands Süden sprechen. Diese Region ist für den „Anbau zur Ernte von Windenergie“ im weltweiten Maßstab völlig ungeeignet, weil sie zu den windärmsten Regionen der Welt gehört.1)
Jeder BWL- oder VWL-Student lernt im ersten Semester Ricardos Gesetz der komparativen Kostenvorteile unterschiedlicher Standorte, welches trotz gewisser Kritik bis heute, empirisch bestätigt, die Grundlage des internationalen Handels und der Globalisierung ist.2) Eine wirtschaftliche Betrachtung von Windkraftanlagen in Süddeutschland weiterlesen