Ich habe sie auch lange Zeit ersehnt, die große Krise, die die Menschen dazu zwingt, endlich das Ruder herumzuwerfen. Doch jetzt, wo sie da ist, die Katastrophe, vergeht mir die Lust am apokalyptischen Räsonieren. |
“Das Grauen, das Grauen“, raunt Marlon Brando alias Oberst Kurtz, ein durchgeknallter US-Militär, der im vietnamesischen Urwald eine surrealistische Gewaltherrschaft über desertierte Soldaten und Angehörige einheimischer Bergvölker aufgebaut hat und jetzt von einem Kommando der US-Army zur Strecke gebracht werden soll. Es ist eine Schlüsselszene aus Francis Ford Coppolas Antikriegs-Thriller „Apokalypse now“ von 1979. Vierzig Jahre später haben wir sie nun die Megakrise, zumindest bahnt sich etwas an, das diese Züge trägt.
„Das Grauen“, schießt es mir manchmal durch den Kopf, wenn die Menschen auf der Straße einen großen Bogen um sich machen, wenn man beim scheuen Miteinander-Kommunizieren im Social-Distancing-Modus nur noch daran denkt, dass man sich jetzt vielleicht eine Tröpfcheninfektion einfangen könnte. Wenn die Medien nur noch ein Thema kennen, wenn man morgens mit Corona aufsteht und abends mit dem Virus zu Bett geht, auch wenn man ihn vielleicht noch gar nicht hat. Und wenn man darüber nachdenkt, dass das womöglich erst der Anfang ist. Denn vieles spricht dafür, dass uns die „Maßnahmen“ ziemlich lange erhalten bleiben und uns die größte Wirtschaftskrise seit dem „schwarzen Freitag“ im Jahre 1929 bevorsteht. Mir reichts, liebe Apokalyptiker weiterlesen →