Schlagwort-Archive: Windkraft

Europas Fledermäuse sterben in Massen an deutschen Windrädern

Fledermaus
Deutschland trägt für die europäischen Fledermäuse eine besondere Verantwortung. Dennoch sterben jährlich Tausende Fledermäuse , verursacht durch die Energiewende.
© Johannes Bradtka

Aufgrund seiner geographischen Lage in Europa hat Deutschland eine besondere Verantwortung für den Schutz der im Frühjahr und Herbst wandernden Fledermäuse. Jedes deutsche Windrad hat jährlich den Tod von rund 10 bis 12 Fledermäusen zur Folge, das sind rund 250.000 Tiere, wobei diese Zahlen je nach geographischer Lage und Anlagentypus variieren. 70 Prozent der getöteten Fledermäuse stammen von Populationen, die nicht in Deutschland sondern in anderen Ländern heimisch sind. Wegen seiner zentralen Lage durchqueren sie Deutschland auf dem Weg von ihren nordosteuropäischen Sommerlebensräumen zu ihren süd- und westeuropäischen Winterlebensräumen und zurück. Europas Fledermäuse sterben in Massen an deutschen Windrädern weiterlesen

Klage der Oppositionsparteien gegen die 10-H-Abstandsregelung in Bayern

Am 12. November 2014 beschloss der bayerische Landtag mit den Stimmen der CSU-Regierung die neue 10-H-Abstandsregelung für Windkraftanlagen. Die Regelung sieht vor, dass beim Bau von Windkraftanlagen ein Mindestabstand von der zehnfachen Anlagenhöhe zum nächsten Wohnhaus eingehalten werden muss. Die Regelung stützt sich auf die so genannte Länderöffnungsklausel der Bundesregierung. Diese war auf Drängen der bayerischen CSU mit der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ins Bundesbaugesetz eingefügt worden und erlaubt es den Ländern, eigene Mindestabstände für Windräder festzulegen. Bisher durften die Anlagen bundesweit 800 Meter von Wohnhäusern entfernt gebaut werden. Dies führte bei Anwohnern zu großen gesundheitlichen Belastungen durch Infraschall, Schattenwurf, Rotorlärm und einer Minderung der Immobilienwerte.

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Das Dilemma der Energiewende offenbart sich – Bayerischer Energiedialog endet ohne konkrete Ergebnisse

Was viele im Vorfeld vermuteten ist eingetreten: Der von November 2014 bis Januar 2015 dauernde Energiedialog endete ohne konkrete Ergebnisse. Zu dem Dialog eingeladen hatte das bayerische Wirtschaftsministerium unter der Leitung von Staatsministerin Ilse Aigner. Die in ihrer Abschlussrede gemachte Feststellung, der Energiedialog sei „ein Vorbild für einen modernen, lösungsorientierten Politikstil“, denn man habe „miteinander und nicht übereinander gesprochen“  (Abschlussrede Ilse Aigner v. 02.02.2015) zeigt die eigentliche Intention des bayerischen Wirtschaftsministeriums über die mehrere Monate  dauernde Veranstaltung: Man wollte sich modern, gesprächsbereit und betont bürgernah präsentieren. Konkrete Ergebnisse standen bewusst im Hintergrund und wurden auch nicht geliefert.

Die Bemerkung von Ilse Aigner, dass ein noch so ehrgeiziger Ausbau von Erneuerbaren und dezentralen Anlagen nichts daran ändern werde, dass Bayern und Deutschland noch viele Jahre auf konventionelle Kraftwerke angewiesen sein werden, ließ jedoch aufhorchen. Auch stellte die Ministerin in ihrer Pressemitteilung fest, dass „der Beitrag der Erneuerbaren zur Versorgungssicherheit beim gegenwärtigen Stand der Technik nur in eng begrenztem Umfang gesteigert werden kann. Bei einem weiter unkontrollierten Zubau gerade von Windkraft drohen uns nicht nur die Kosten der Energiewende aus dem Ruder zu laufen. Damit muss Schluss sein!” (Pressemitteilung v. 02.02.2015)

Artenschutz und Windenergieanlagen

Ein seltener Brutvogel in Süddeutschland: Der Fischadler. Seit einigen Jahren brüten 6 Paare in der Oberpfalz im nördlichen Bayern. © Johannes Bradtka
Ein seltener Brutvogel in Süddeutschland: Der Fischadler. Seit einigen Jahren brüten 6 Paare in der Oberpfalz im nördlichen Bayern. © Johannes Bradtka

Seit einigen Monaten liegt eine aktualisierte Fassung von Abstands- und Prüfradien zur Vermeidung von Vogelschlagopfern an Windkraftanlagen, die sogenannte Fachkonvention „Abstandsregelungen für Windenergieanlagen zu bedeutsamen Vogellebensräumen sowie Brutplätzen ausgewählter Vogelarten“, vor. Die Studie wurde von der Länder-Arbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten herausgegeben und überarbeitet. Leider findet die überarbeitete Fachkonvention bisher keine Anwendung. Sie stößt auf große politische Widerstände in einzelnen Bundesländern. Offensichtlich befürchtet man, die aktualisierte Fachkonvention würde den Bau von Windkraftanlagen erschweren. Artenschutz und Windenergieanlagen weiterlesen