Wasser ist Leben. Den Werbespruch kennt jeder. Aber Wasser macht auch Spaß, zum Beispiel in einer Vogeltränke und das nicht nur im Sommer bei Hitze und Trockenheit, sondern auch im Winter bei Eis und Schnee. Immer etwas los. Und zuschauen, das ist Natur live; ein Erlebnis und ganz was anderes als Natur aus der Konserve im Fernsehen. Dazu ein paar Tipps, die sich in vielen Jahren bewährt haben.
- Der Standort sollte erhöht sein, am besten etwa ein Meter hoch. Dann ist er sicher und bequem zu pflegen.
- Die Umgebung sollte frei und übersichtlich sein, weil Vögel zu Recht Katzen fürchten.
- Wenn die Tränke vor einem Fenster steht, kann man die Besucher schön beobachten. Die Bilder in diesem Blog sind vom Arbeitstisch unserer Küche aus durch das geschlossene Fenster gemacht worden. Freistehend auf dem Balkon oder der Terrasse wäre auch ein guter Standort.
- Die Tränke muss flach wie ein größerer Suppenteller sein. Dann kann man schnell das Wasser mit einer Spülbürste raus wischen und frisches einfüllen. Das ist nötig, denn nach dem Baden
verringern Vögel vor dem Start gern ihr Fluggewicht und der Ballast (Sie wissen schon) klackst fast immer in die Tränke. Ein steiler Rand ist deshalb unbrauchbar.
- Im Winter bei Frost muss man warmes Wasser einfüllen und
wieder raus wischen, bevor es zu Eis gefriert. Es wird gierig getrunken und begeistert darin gebadet, offensichtlich eine Marktlücke und ein ganz besonderer Badespaß. Unwillkürlich drängt sich ein Vergleich mit den Affen (Japanmakaken, Macana fuscata) auf, die bei Yudanaka in Japan im Winter in warmen Quellen baden. Menschen mögen das auch.
- Da auch Bienen und andere Insekten kommen, ist ein großer rauer Kieselstein als Landeplatz beliebt. Hier trinkt eine harmlose Feldwespe, deren kleine Kugelnester aus Papier oft unterm Dach gefunden werden.
- Meist bilden sich nach einiger Zeit braune oder blaugrüne glitschige Beläge. Die sind harmlos und verbessern die Wasserqualität durch Selbstreinigung. Die Oberfläche ist oft rotbraun durch Eisenoxid gefärbt. Kratz
man den Belag ab, ist es darunter blauschwarz. Es handelt sich dabei um einen Biofilm, eine Lebensgemeinschaft von Blaualgen (Cyanobakterien) und anderen Mikroorganismen.
So kann man sich die ersten pflanzlichen Lebewesen vor 3,5 Milliarden Jahren vorstellen. Ihre fossile Reste findet man als Stromatolithe in der Pibara-Region in Westaustralien. Sie sind der Ausgangspunkt unserer Artenvielfalt, für deren Schutz sich unser Verein einsetzt. Biofilme sind heute ein wichtiger Forschungsgegenstand.
- Moderne Ferngläser kann man wie Lupen vom Sessel aus verwenden, weil ihr Nahpunkt, das ist die minimale Distanz, bis der noch scharf gesehen wird, nur wenige Meter beträgt. Dann sieht man, was man normalerweise nicht sieht – eine Expedition ganz besonderer Art.
Dr. Friedrich Buer
Ich möchte in unserem Garten nach dem Winter eine Vogeltränke ganz genau wie die auf den Fotos hier aufstellen. Ein Steinmetz wird sie mir aus Naturstein fertigen und ich freue mich bereits sehr auf die neuen Gäste in meinem Garten. Vielen Dank für die Hilfestellung zum besten Standort. Die Variante vor dem Fenster finde ich ganz besonders toll, da ich gerne Fotos mache.