Archiv der Kategorie: Biodiversität

Streng geschützt, jedoch bald durch Menschenhand ausgestorben – der Große Abendsegler

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Steckbrief: Das kurze, eng anliegende braune Fell des Großen Abendseglers glänzt auf dem Rücken rostbraun. Dunkles Gesicht mit kräftiger Schnauze und breiten, abgerundeten Ohren sind typisch © Kathrin Weber

Die internationale Fledermaus-Schutzorganisation BatLife kürte den Großen Abendsegler zur Fledermaus des Jahres 2016. Dies nicht ohne Grund – steht er doch in Deutschland auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten und ist wie alle Fledermäuse streng geschützt und zunehmend gefährdet.

Waldrodungen, übertriebene Baumsanierungen in Parks und entlang von Straßen und Wegen, sowie der Mangel an Totholz und alten Baumbeständen setzen dem Großen Abendsegler gegenwärtig stark zu. Auch die Quartierverluste durch Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden, wie beispielsweise eine Wärmedämmung und der Verschluss von Spalten, lassen seine Population anhaltend zurückgehen. Streng geschützt, jedoch bald durch Menschenhand ausgestorben – der Große Abendsegler weiterlesen

Artenschutz ist Menschenschutz Hannibal II im Nato-Look – und was in der Tarnung steckt. Ein Beitrag von Dr. F. Buer

Was ist das denn?
Was ist das denn?

Das ist Hannibal II, unsere Maurische Landschildkröte (Testudo graeca). Seine Heimat reicht vom Kaspischen Meer bis Südspanien. Doch unser Hannibal kommt aus einer hiesigen Zucht. Ein Findling, der mit Nagellack verziert wurde. Hannibal heißt er, weil Hannibal vor fast zweitausend Jahren auch über die Alpen kam. Jetzt hat er es gut, denn er lebt bei uns, mag und kennt sein Frauchen, weil die ihn füttert und im Garten laufen lässt, wo er Leckereien findet. Alle anderen beißt er weg und vertreibt sie mit Rammstößen, egal ob groß oder klein, ob Hund oder Herrchen, der nur sein Gehege pflegen möchte. Beim Gartenausflug ist es dann passiert. Hannibal II schreitet zügig auf den Gartenteich zu und – Schildkröten sind schneller als man denkt – platsch – versinkt er im grünen Teppich der Schwimmpflanzen. Strampelnd wird er geborgen und in seiner Nato-Tarnung portraitiert. Artenschutz ist Menschenschutz Hannibal II im Nato-Look – und was in der Tarnung steckt. Ein Beitrag von Dr. F. Buer weiterlesen

VLAB fordert effektive Maßnahmen gegen die zunehmende Zerstörung der Brutstätten von Greifvögeln und Fledermäusen

Rotmilan © VLAB
Rotmilan © VLAB

In allen Bundesländern häufen sich die Zerstörungen von Brutstätten gefährdeter Vogel- und Fledermausarten. Durch diese Umwelt-Straftaten soll der Bau von Windrädern in sensiblen Gebieten ermöglicht werden.

Erst vor wenigen Wochen zerstörten “unbekannte Täter” den Horst eines Rotmilanpaares  bei Großschloppen in der Gemeinde Kirchenlamitz am Fichtelgebirgsrand in Oberfranken (Bayern). Zwei Jungvögel sind dadurch vermutlich getötet worden. VLAB fordert effektive Maßnahmen gegen die zunehmende Zerstörung der Brutstätten von Greifvögeln und Fledermäusen weiterlesen

Heinz Sielmann Stiftung unterstützt das VLAB-Wiederansiedlungsprojekt

“Nur wer die Natur kennt und liebt, wird sie schützen” (Prof. Heinz Sielmann)
© Alexander Brehm
Der Habichtskauz wurde vor rund hundert Jahren in Deutschland ausgerottet. Im kommenden Jahr sollen die ersten Jungkäuze in Nordbayern wieder einen neuen Lebensraum finden © Alexander Brehm

Der VLAB freut sich, mit der renommierten Heinz Sielmann Stiftung einen Förderer und Unterstützer der Wiederansiedlung des Habichtskauzes in Nordbayern gewonnen zu haben.

Heinz Sielmann gab vielen Menschen mit seiner Naturfilmreihe „Expeditionen ins Tierreich“ wichtige Impulse, sich für den Natur- und Artenschutz zu engagieren. Mit über 300 Filmen schuf der preisgekrönte Tierfilmer ein unvergessliches Lebenswerk. 1982 begann Heinz Sielmann, über die letzten Tierparadiese in Deutschland im Fernsehen zu berichten. Mit diesen Dokumentationen konnte er viele Menschen auf die zunehmende Zerstörung unserer Naturlandschaften und deren Artenvielfalt aufmerksam machen und sie für deren Schutz gewinnen. Heinz Sielmann Stiftung unterstützt das VLAB-Wiederansiedlungsprojekt weiterlesen

Mulchmäher – neuer Generalangriff auf die Artenvielfalt. Ein Beitrag von Dr. Friedrich Buer

Das Mulchen von Straßen- und Wegrändern muss aufhören.

Technischer Fortschritt ja bitte, aber er darf sich nicht gegen die Artenvielfalt richten. Es gibt bewährte Mähtechniken, wie die Balkenmäher, die schonender mit der Natur umgehen und den Bewuchs sauber abschneiden. Freischneiden und mähen sollte im Herbst oder Winter erfolgen oder ausnahmsweise im Sommer, wenn es der Verkehrssicherheit dient.

Mulchmäher häckseln alles zusammen, was nicht fliehen kann und zwar zurzeit auch im Sommer, wenn alles blüht und wächst. Sogar an Waldwegen wird gemulcht. Zusätzlich fördert das Mulchen die Überdüngung und beschleunigt den Wasserabfluss.

Mulchgerät
Mulchgeräte: der sichere Tod für viele Pflanzen, Tiere und Pilze

 

Mulchmäher – neuer Generalangriff auf die Artenvielfalt. Ein Beitrag von Dr. Friedrich Buer weiterlesen

Drama am Himmel

Ich könnte kotzen, ich bin so wütend

(2016, Andreas Kieling, Tierfilmer und Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande)

Unser Vereinsmitglied und Mitstreiterin Jutta Reichardt – Sprecherin der EPAW für Deutschland – übersandte uns ein schockierendes Video und bat um Veröffentlichung. Hier das erschütternde Video und ihr Kommentar in Auszügen: Drama am Himmel weiterlesen

Die Rückkehr von Bär, Wolf und Luchs

Braunbär
Die zunehmenden Populationen von Bären in unseren Nachbarländern Italien, Frankreich Schweiz und Österreich machen ein wiederholtes Einwandern nach Deutschland jederzeit möglich. Bild © Berndt Fischer

Bis etwa 1850 wurden Bär, Wolf und Luchs in Deutschland ausgerottet. Ihr Konkurrenzverhältnis mit den menschlichen Nutzungsformen dürfte die Hauptursache dafür gewesen sein. Die Rückkehr dieser Prädatoren (Räuber) scheint jedoch zu gelingen: Die Bärenpopulation in vielen unserer Nachbarländer nimmt stetig zu. Der Bestand an Wölfen in Deutschland ist so gut wie gesichert. Die Bestandsentwicklung des Luchses ist stagnierend bis leicht steigend. Die Rückkehr von Bär, Wolf und Luchs weiterlesen

Inszenierung, statt Naturschutz

Naturnah und nachhaltig bewirtschaftete Wälder erfüllen vielfältige Funktionen: Sie versorgen uns mit dem wertvollen Rohstoff Holz, fördern die Biodiversität und sichern den Menschen die Erholung in einem dicht besiedelten Land. Bild © Alfred Schiener

Bund Naturschutz und Greenpeace fordern, quer durch Bayern ein Netzwerk aus besonders geschützten Naturwäldern einzurichten. Bayern habe die Verpflichtung, der Natur den Vorrang vor der wirtschaftlichen Nutzung einzuräumen, so die Verlautbarungen der beiden Verbände. Diese Forderungen von BN und Greenpeace sind inszeniert und sollen in erster Linie der Akquise neuer Mitglieder, insbesondere aus Städten und Ballungsräumen, dienen. Inszenierung, statt Naturschutz weiterlesen

Ökostrom bedroht Fischadler in Bayern

Adulter Fischadler. Bild © VLAB
Adulter Fischadler. Bild © VLAB

Der Fischadler (Pandion haliaetus) war noch bis ins 19. Jahrhundert in vielen Teilen Süd- und Westdeutschlands eine regelmäßig vorkommende Brutvogelart. Die intensive Verfolgung durch den Menschen mit Abschuss, Horstplünderungen und –zerstörungen führte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur Ausrottung des gesamten süd- und westdeutschen Brutbestandes. Im Jahr 2011 gab es in Bayern wieder sechs bekannte Paare mit Nachwuchs. 2016 konnten 10 erfolgreich brütende Fischadlerpaare in Süddeutschland nachgewiesen werden. Alle Paare befinden sich ausschließlich in der Oberpfalz, die das das südlichste Vorkommen des Fischadlers in Mitteleuropa darstellt. In Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und anderen angrenzenden Ländern wie in Tschechien, in Österreich und in der Schweiz gibt es keine bekannten Brutvorkommen. Ökostrom bedroht Fischadler in Bayern weiterlesen

Geld machen um jeden Preis

Geht es nach dem Willen des Steinbruchbetreibers und seiner Besitzer, wird eines der wertvollsten Waldschutzgebiete In Bayern, das Naturwaldreservat, Naturschutz- und FFH-Gebiet Gitschger am großen Teichelberg in der Oberpfalz, gerodet. Die örtlichen Politiker fordern die Rodung, um 15 Arbeitsplätze zu erhalten. Geld machen um jeden Preis weiterlesen