Archiv der Kategorie: Artenschutz

Streng geschützt, jedoch bald durch Menschenhand ausgestorben – der Große Abendsegler

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Steckbrief: Das kurze, eng anliegende braune Fell des Großen Abendseglers glänzt auf dem Rücken rostbraun. Dunkles Gesicht mit kräftiger Schnauze und breiten, abgerundeten Ohren sind typisch © Kathrin Weber

Die internationale Fledermaus-Schutzorganisation BatLife kürte den Großen Abendsegler zur Fledermaus des Jahres 2016. Dies nicht ohne Grund – steht er doch in Deutschland auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten und ist wie alle Fledermäuse streng geschützt und zunehmend gefährdet.

Waldrodungen, übertriebene Baumsanierungen in Parks und entlang von Straßen und Wegen, sowie der Mangel an Totholz und alten Baumbeständen setzen dem Großen Abendsegler gegenwärtig stark zu. Auch die Quartierverluste durch Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden, wie beispielsweise eine Wärmedämmung und der Verschluss von Spalten, lassen seine Population anhaltend zurückgehen. Streng geschützt, jedoch bald durch Menschenhand ausgestorben – der Große Abendsegler weiterlesen

Josef H. Reichholf, Evolution – eine kurze Geschichte von Mensch und Natur; Rezension von Dr. F. Buer

Josef H. Reichholf, Evolution – eine kurze Geschichte von Mensch und Natur Mit Illustrationen von Johann Brandstetter, 238 Seiten, Carl Hanser Verlag München 2016 ISBN 978-3-446-24521-1, 22,90 €
Josef H. Reichholf, Evolution – eine kurze Geschichte von Mensch und Natur Mit Illustrationen von Johann Brandstetter, 238 Seiten, Carl Hanser Verlag München 2016 ISBN 978-3-446-24521-1, 22,90 €

 

Aber hier steht ab 12 Jahre, sagte meine Buchhändlerin. Dann darf ich es schon lesen, antwortete ich und bestellte das Buch. Allerdings, ein Kinderbuch ist das sicher nicht. Dafür eine gekonnte Auswahl der Ergebnisse der Evolutionsforschung seit den Zeiten von Charles Darwin, meisterhaft ohne eitles Fachchinesisch geschrieben und von Johann Brandstetter liebevoll illustriert. Josef H. Reichholf, Evolution – eine kurze Geschichte von Mensch und Natur; Rezension von Dr. F. Buer weiterlesen

Artenschutz ist Menschenschutz Hannibal II im Nato-Look – und was in der Tarnung steckt. Ein Beitrag von Dr. F. Buer

Was ist das denn?
Was ist das denn?

Das ist Hannibal II, unsere Maurische Landschildkröte (Testudo graeca). Seine Heimat reicht vom Kaspischen Meer bis Südspanien. Doch unser Hannibal kommt aus einer hiesigen Zucht. Ein Findling, der mit Nagellack verziert wurde. Hannibal heißt er, weil Hannibal vor fast zweitausend Jahren auch über die Alpen kam. Jetzt hat er es gut, denn er lebt bei uns, mag und kennt sein Frauchen, weil die ihn füttert und im Garten laufen lässt, wo er Leckereien findet. Alle anderen beißt er weg und vertreibt sie mit Rammstößen, egal ob groß oder klein, ob Hund oder Herrchen, der nur sein Gehege pflegen möchte. Beim Gartenausflug ist es dann passiert. Hannibal II schreitet zügig auf den Gartenteich zu und – Schildkröten sind schneller als man denkt – platsch – versinkt er im grünen Teppich der Schwimmpflanzen. Strampelnd wird er geborgen und in seiner Nato-Tarnung portraitiert. Artenschutz ist Menschenschutz Hannibal II im Nato-Look – und was in der Tarnung steckt. Ein Beitrag von Dr. F. Buer weiterlesen

VLAB fordert effektive Maßnahmen gegen die zunehmende Zerstörung der Brutstätten von Greifvögeln und Fledermäusen

Rotmilan © VLAB
Rotmilan © VLAB

In allen Bundesländern häufen sich die Zerstörungen von Brutstätten gefährdeter Vogel- und Fledermausarten. Durch diese Umwelt-Straftaten soll der Bau von Windrädern in sensiblen Gebieten ermöglicht werden.

Erst vor wenigen Wochen zerstörten “unbekannte Täter” den Horst eines Rotmilanpaares  bei Großschloppen in der Gemeinde Kirchenlamitz am Fichtelgebirgsrand in Oberfranken (Bayern). Zwei Jungvögel sind dadurch vermutlich getötet worden. VLAB fordert effektive Maßnahmen gegen die zunehmende Zerstörung der Brutstätten von Greifvögeln und Fledermäusen weiterlesen

Heinz Sielmann Stiftung unterstützt das VLAB-Wiederansiedlungsprojekt

“Nur wer die Natur kennt und liebt, wird sie schützen” (Prof. Heinz Sielmann)
© Alexander Brehm
Der Habichtskauz wurde vor rund hundert Jahren in Deutschland ausgerottet. Im kommenden Jahr sollen die ersten Jungkäuze in Nordbayern wieder einen neuen Lebensraum finden © Alexander Brehm

Der VLAB freut sich, mit der renommierten Heinz Sielmann Stiftung einen Förderer und Unterstützer der Wiederansiedlung des Habichtskauzes in Nordbayern gewonnen zu haben.

Heinz Sielmann gab vielen Menschen mit seiner Naturfilmreihe „Expeditionen ins Tierreich“ wichtige Impulse, sich für den Natur- und Artenschutz zu engagieren. Mit über 300 Filmen schuf der preisgekrönte Tierfilmer ein unvergessliches Lebenswerk. 1982 begann Heinz Sielmann, über die letzten Tierparadiese in Deutschland im Fernsehen zu berichten. Mit diesen Dokumentationen konnte er viele Menschen auf die zunehmende Zerstörung unserer Naturlandschaften und deren Artenvielfalt aufmerksam machen und sie für deren Schutz gewinnen. Heinz Sielmann Stiftung unterstützt das VLAB-Wiederansiedlungsprojekt weiterlesen

Drama am Himmel

Ich könnte kotzen, ich bin so wütend

(2016, Andreas Kieling, Tierfilmer und Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande)

Unser Vereinsmitglied und Mitstreiterin Jutta Reichardt – Sprecherin der EPAW für Deutschland – übersandte uns ein schockierendes Video und bat um Veröffentlichung. Hier das erschütternde Video und ihr Kommentar in Auszügen: Drama am Himmel weiterlesen

Die Rückkehr von Bär, Wolf und Luchs

Braunbär
Die zunehmenden Populationen von Bären in unseren Nachbarländern Italien, Frankreich Schweiz und Österreich machen ein wiederholtes Einwandern nach Deutschland jederzeit möglich. Bild © Berndt Fischer

Bis etwa 1850 wurden Bär, Wolf und Luchs in Deutschland ausgerottet. Ihr Konkurrenzverhältnis mit den menschlichen Nutzungsformen dürfte die Hauptursache dafür gewesen sein. Die Rückkehr dieser Prädatoren (Räuber) scheint jedoch zu gelingen: Die Bärenpopulation in vielen unserer Nachbarländer nimmt stetig zu. Der Bestand an Wölfen in Deutschland ist so gut wie gesichert. Die Bestandsentwicklung des Luchses ist stagnierend bis leicht steigend. Die Rückkehr von Bär, Wolf und Luchs weiterlesen

Inszenierung, statt Naturschutz

Naturnah und nachhaltig bewirtschaftete Wälder erfüllen vielfältige Funktionen: Sie versorgen uns mit dem wertvollen Rohstoff Holz, fördern die Biodiversität und sichern den Menschen die Erholung in einem dicht besiedelten Land. Bild © Alfred Schiener

Bund Naturschutz und Greenpeace fordern, quer durch Bayern ein Netzwerk aus besonders geschützten Naturwäldern einzurichten. Bayern habe die Verpflichtung, der Natur den Vorrang vor der wirtschaftlichen Nutzung einzuräumen, so die Verlautbarungen der beiden Verbände. Diese Forderungen von BN und Greenpeace sind inszeniert und sollen in erster Linie der Akquise neuer Mitglieder, insbesondere aus Städten und Ballungsräumen, dienen. Inszenierung, statt Naturschutz weiterlesen

Rotmilan versus Windräder – klare Vorgaben des BayVGH für die künftige Rechtssprechung

Rotmilan
Ein richtungsweisendes Urteil zu Gunsten des Rotmilans fällte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (BayVGH). Bild © VLAB

 

In seinem Urteil vom 17.03.2016, Az. 22 B 14.1875 und 22 B 14.1876 fasst der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (BayVGH) die bisherige Rechtsprechung zur Problematik über das Vorkommen von Rotmilanen im Bereich von Windrädern zusammen und entwickelt sie positiv weiter. Das Urteil des BayVGH ist richtungsweisend und gibt klare rechtliche Vorgaben für die künftige Genehmigungspraxis in Bayern. Die Entscheidung des höchsten bayerischen Verwaltungsgerichtes kann auch als Präzedenzfall zu dem Thema “Windkraft versus Artenschutz” für ganz Deutschland werden. Rotmilan versus Windräder – klare Vorgaben des BayVGH für die künftige Rechtssprechung weiterlesen

Wo bleibt die Empörung?

Artenschutz mit zweierlei Maß? Tötungen von Luchsen werden angeprangert,Tötungen und Tötungsversuche von Vögeln und Fledermäusen für Windräder werden ignoriert. Bild © Alfred Schiener

Als im Dezember 2015 ein Luchs im Bayerischen Wald unbekannten Tätern zum Opfer fiel, war die Empörung über diese abscheuliche Straftat bayernweit zu Recht enorm. Alle Naturschutzverbände, auch der VLAB, waren entsetzt. Wo bleibt die Empörung? weiterlesen