Archiv der Kategorie: Waldökologie

Conservation of lichens – Integration vs Segregation

Sclerophora peronella
Sclerophora peronella.This species of only a few millimeters in size is extremely rare in Europe and can only be found in larger protected areas (e.g. National Park Bavarian Forest) or in old, near-natural managed forests with a long continuity of ecological processes. It grows in bark scissures of decaying broadleaved trees (beech, sycamore maple). This lichen is threatened globally and in Germany close to becoming extinct (red listed species). Photo ©L. Stridvall

Epiphytic lichens belong to the prominent indicator groups for changes in forest ecosystems. Owing to a finely balanced but disturbance-prone symbiontic relation between fungi and algae, lichens react quicker and more sensitive to changes in site conditions and their direct environment than higher plants, fungi and animals.

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Die Berücksichtigung von Fledermäusen bei Windradprojekten in Deutschland – mangelhafte Untersuchungsmethoden liefern mangelhafte Ergebnisse

Die geschützte Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) in Nahansicht
Die geschützte Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) zählt zu den stark kollisionsgefährdeten Fledermausarten in Deutschland. © J. Bradtka

Eine aktuelle Studie der Biologin Johanna Hurst vom Freiburger Institut für angewandte Tierökologie zusammen mit anderen Experten bestätigt erneut: der Bau von Windrädern im Wald führt zu erhöhten Gefährdungen von streng geschützten Fledermausarten. In  Wäldern sei mit einer hohen Aktivität der Fledermäuse und damit mit einem hohen Kollisionsrisiko mit Windrädern zu rechnen. Auch der Verlust von Quartieren und Jagdgebieten auf Grund der Waldrodungen stelle eine Beeinträchtigung dar, so das fachliche Urteil der Autoren.

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Wilde Wälder braucht unser Land

Foto alter Baum
Alte Bäume und naturnahe Wälder sind ein wichtiger Lebensraum für viele Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Rund 11.000 Arten leben in den Wäldern Deutschlands. © Alfred Schiener

Unsere Wälder veränderten sich in den zurückliegenden Jahrhunderten grundlegend: Aus ehemals buchenreichen Naturwäldern wurden nadelholzreiche, monotone Forste. Die ökologischen Folgen sind durch die „Roten-Listen“ eindrücklich dokumentiert: Viele Tier-, Pflanzen-, Flechten- und  Pilzarten haben ihre Lebensräume im Wald bereits verloren oder sind stark gefährdet. Naturschutzmaßnahmen in unseren Wäldern sind dringend erforderlich. Unser Land braucht, trotz der notwendigen und sinnvollen forstlichen Bewirtschaftung, mehr „wilde Wälder“.

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Flechten – ein Leben am Limit

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Der Radialzuwachs der Landkartenflechte (Rhizocarpon geographicum) beträgt pro Jahr nur rund 0,3 – 0,6 mm. Die Art zählt zu den ältesten lebenden Organismen unserer Landschaften. Die Landkartenflechte wächst auf Silikatgestein der Mittelgebirge und Gebirge. Bild: Copyright J. Bradtka

 

Flechten führen ein Leben am Limit. Sie sind weder Baumschädlinge noch Baumkrankheiten. Flechten sind wichtige Zeigerorganismen für gesunde naturnahe Landschaften und Wälder, für eine reine Luft und eine intakte Umwelt.

Eine Flechte ist ein Pilz, der mit Grünalgen und/oder mit algenähnlichen Cyanobakterien („Blaualgen“) zusammen lebt. Die Außenseite der Flechte bildet der Pilz. In ihm eingeschlossen finden sich Grünalgen und/oder Bakterien. Pilz, Alge und/oder Bakterien leben in enger Lebensgemeinschaft zu gegenseitigem Vorteil. Eine solche Lebensgemeinschaft verschiedener Organismen wird „mutualistische Symbiose“ genannt. Der Pilz schützt mit seiner Oberfläche die Algen vor Austrocknung, schädlicher UV-Strahlung, vor Kälte und vor dem Zugriff algenfressender Kleintiere. Er versorgt den Gesamtorganismus mit Wasser und den darin enthaltenen lebensnotwendigen Spurenelementen. Die Grünalgen liefern dem Pilz ihre Photosyntheseprodukte in Form von Kohlenhydraten bzw. Zucker.

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Windräder im Wald vernichten wertvolle Umweltleistungen

IMG_3011Vielleicht haben Sie sich schon einmal folgende Frage gestellt: Welche Umweltleistungen gehen beim Bau von Windrädern im Wald verloren? Für den Bau eines Windrades im Wald muss eine durchschnittliche Fläche von rund 5000 Quadratmeter Wald gerodet werden. Wenn wir einen Bau von 5 Windrädern unterstellen, gehen in einem kalkulierten Betriebszeitraum von 20 Jahren folgende Umweltleistungen, die der Wald erbracht hätte, verloren:

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Aktionsjahr Waldnaturschutz in Bayern hat begonnen

Waldnaturschutz ist jedoch meist ein Fremdwort bei der Waldbewirtschaftung in Bayern. Auch ein Aktionsjahr wird daran wenig ändern. Notwendig wäre eine intensive naturschutzfachliche Aus- und Fortbildung der im Wald Verantwortlichen, verbunden mit einem effektiven Controlling.

Im vergangenen Jahr wurde beispielsweise der artenreiche Schluchtwald in der Pähler Schlucht im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau viel zu stark durchforstet. Es wurden fast alle starken Altbäume entfernt. Die spezielle Flora und Fauna des Schluchtwaldes wurde durch die extreme Auflichtung vielfach zerstört oder stark geschädigt. Der Einsatz wurde von einem Diplom-Forstwirt geplant und geleitet. (Kurzvideo auf YouTube)

Sind unbewirtschaftete Wälder artenreicher als Wirtschaftswälder?

Das Jahr 2015 wurde von dem bayerischen Forstminister Helmut Brunner zum „Aktionsjahr Waldnaturschutz“ erklärt. In seiner Regierungserklärung v. 01.07.2014 skizzierte er den „Bayerischen Weg“ im Waldnaturschutz: „Durch die Berücksichtigung von Naturschutzaspekten auf der ganzen Waldfläche Bayerns erreichen wir eine viel größere Breitenwirkung als durch zusätzliche Großschutzgebiete. Und es ist einfach falsch, dass Waldnaturschutz nur in Naturschutzgebieten oder Nationalparken möglich sein soll (…). Das Motto des Bayerischen Wegs in der Waldbewirtschaftung heißt deshalb: Schützen und Nutzen auf ganzer Fläche.“
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