In allen Bundesländern häufen sich die Zerstörungen von Brutstätten gefährdeter Vogel- und Fledermausarten. Durch diese Umwelt-Straftaten soll der Bau von Windrädern in sensiblen Gebieten ermöglicht werden.
Erst vor wenigen Wochen zerstörten “unbekannte Täter” den Horst eines Rotmilanpaares bei Großschloppen in der Gemeinde Kirchenlamitz am Fichtelgebirgsrand in Oberfranken (Bayern). Zwei Jungvögel sind dadurch vermutlich getötet worden. Der Greifvogelhorst liegt auf dem Areal eines Vorranggebietes für Windkraftanlagen. Entdeckt wurde die Straftat von dem Schwarzstorch- und Greifvogelexperten Carsten Rohde im Rahmen einer behördlich angeordneten Studie. Mutmaßlich wurde die Straftat durch Windradprofiteure verübt. Die Beamten der Unteren Naturschutzbehörde hatten, wie meist immer, keine Kenntnis von der Zerstörung & Tötung und zeigten sich vollkommen ahnungs- und ratlos.
Effektive Vorbeugung gefordert
Der VLAB wird in einem Schreiben an die Umwelt- und Justizministerien der Länder und an das Bundesministerium für Umwelt nachdrücklich wirksame Maßnahmen gegen diese zunehmenden und unerträglichen Umwelt-Straftaten fordern: Neben einer konsequenteren Strafverfolgung soll und kann ein generelles Bauverbot für Windräder in dem jeweiligen Gebiet nach einer Zerstörung von Brutstätten effektiv Abhilfe schaffen und den “Zerstörungsanreiz” durch Windradprofiteure verhindern.
Der zeitliche Rahmen für ein Bauverbot steht noch nicht endgültig fest, sollte jedoch mindestens 3 bis 5 Jahre betragen, um einerseits den geschädigten Vogel- und Fledermausarten ausreichend Zeit und Raum zu gegeben sich in dem Gebiet wieder anzusiedeln. Andererseits sollen dadurch potentielle Umwelt-Straftäter aus den Reihen der Windradprofiteure durch die Veränderungssperre in dem Gebiet von einer direkten Tötung der Arten oder der Zerstörung ihrer Brutstätten nachhaltig abgeschreckt werden (“Anreizminderung”).
Unsere Botschaft lautet:
Wer im Umfeld von geplanten Windrädern oder potentiellen Windradstandorten die Lebensräume und Brutstätten von Schwarzstorch, Rotmilan, Wespenbussard, Fledermäusen und Co. zerstört, hat keine Möglichkeit den Bau von Windrädern zu erreichen. Das Vorhaben ruht über mehrere Jahre im Rahmen einer “Veränderungssperre”.
Auch ich habe Mitte Juni einen mit zwei Rotmilanjungen besetzten Horst entdeckt. Ich habe ihn gemeldet, da in 2 km Entfernung ein Windpark mit 9 Windrädern errichtet werden soll. Ich bin dann drei Wochen nicht mehr zum Horst gegangen um die Brut nicht zu stören. Als ich ihn dann wieder besuchen wollte, war er nicht mehr da. Abgegangen? Runtergeworfen?
Das war alles sehr durbios.
Ich finde Ihre Initiative sehr gut und ausgesprochen wichtig.
Sehr geehrte Frau Bürk-Dornblüth. Können Sie uns bitte die genaue Örtlichkeit des vermutlich zerstörten bzw. entfernten Horstes per E-Mail mitteilen? Folgende Angaben wären notwendig: Bundesland, Stadt oder Gemeinde, ideal wäre eine genauere Bezeichnung des Waldgebietes. Senden Sie bitte die Angaben an info@landschaft-artenschutz.de