Zum Verständnis von Kulturlandschaften – Zitate

IMG_2967„Ich weiß, dass durch die Zerstörung von Landschaften in mir etwas kaputtgeht, ohne genau zu wissen, was und warum.” (Hubert Weinzierl 1985)

„Die Industriegesellschaften leben ja auf der Erde wie ein Eroberervolk interplanetarischer Herkunft, das auf den nächsten Planeten weiterzuziehen gedenkt, wenn hienieden einmal nichts mehr zu holen sein wird. […] Eine Heimat aber finden wir dadurch nicht.“ (Meyer-Abich 1997)

“Windenergieanlagen können so angeordnet werden, dass sie dem bestehenden Relief in einer harmonischen Form folgen. Einzelinteressen ordnen sich unter, Landschaftsstruktur und Windhöffigkeit verbinden sich zu einem sinnvollen Ganzen.” (Prof. Dr. Sören Schöbel, TU München 2015)

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„Landschaft ist nur selten reine Natur; es ist der Mensch, der ihr Gesicht prägt. Ihre Vielfalt zeugt davon, wie er sich seit jeher Boden, Klima und andere Naturgegebenheiten seines Lebensraumes angepasst hat. Indem sich der moderne Mensch über diese Einschränkungen hinwegsetzt, schafft er eine langweilige Einheitslandschaft.“ (Stüber 1995).

“Wo wir Luxusdiskussionen über die Schönheit von Freiflächenanlagen führen (der Verfasser: gemeint sind PV-Anlagen), werden selbst kleinste Module in Afrika als Symbol von Fortschritt und Schönheit angesehen.” (Thomas E. Banning, Vorstand NATURSTROM AG, Düsseldorf 2015)

„Wer alles zur verfügbaren Ressource macht, bekommt selbst eine „Ressourcenseele” und verkommt zu einem abgestumpften Wesen. Reines Nutzwertdenken macht die Natur „sprachlos”, nichtssagend, banal, austauschbar, ersetzbar im Grunde wertlos. Wer die Natur und ihre Güterfülle nur mit industrietechnischen Augen betrachtet, sieht sie nicht, verachtet, disqualifiziert und diskriminiert sie. Er industrialisiert auch seine Seele.“ (Rock 1992)

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„Wer nie eine reich strukturierte Landschaft mit Hecken, Trockenmauern und natürlichen Bächen gekannt hat, stellt auch nicht mehr die gleichen Ansprüche an die Landschaft.” (Stüber 1995)

“Erneuerbare Energieanlagen haben ihren eigenen ästhetischen Reiz (…) wie auch entsprechend gestaltete und gut positionierte Windanlagen, integrierte Solaranlagen an Gebäuden oder Anschlussstellen für Elektrofahrzeuge ihre ästhetische Dimension haben.” (Thomas E. Banning, Vorstand NATURSTROM AG, Düsseldorf 2015)

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„Wie ein Buch zeichnen die Landschaften überall die Geschichte des Menschen auf. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts laufen aber die Landschaftsveränderungen so rasch, so massiv und so ungeordnet ab, dass ganze Seiten aus diesem Buch verschwinden und es damit schwer oder gar unlesbar geworden ist.“ (Stüber 1995)

„Mit der Verstümmelung einer Landschaft geht viel mehr verloren als ein idyllischer oder romantischer Hintergrund. Es geht ein Teil von dem verloren, was den Sinn des Lebens ausmacht”. (Johan Huizinga, niederländischer Kulturhistoriker)

Turbinenlandschaft_bei_Heide„Bei den Gästen überwiegt die hohe Symbolkraft der Windenergieanlagen für eine umweltfreundliche Energieversorgung. Dieses Interesse müssen wir als Branche noch stärker bedienen und so die vorhandene Akzeptanz der Energiewende weiter fördern.” (Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes WindEnergie 2015)

„Wenn wir über eine Begründung für den Naturschutz nachdenken, müssen wir zuerst einmal über uns selbst nachdenken. Wir sind es, die mit dem Verlust uns vertraut gewordener Strukturen einen Teil unserer Vergangenheit, unserer Identität, ja unserer Heimat verlieren.“ (Erik Zimen, Dokumentarfilmer, Verhaltensforscher 1985)

„Wenn einer von Ihnen, meine Damen und Herren, ein Kunstattentat beginge und eine Altdorfer Landschaft in der Alten Pinakothek in München mit Salzsäure zerstörte, er käme in die Klapsmühle, bestenfalls in ein Gefängnis. Lebendige Kulturlandschaften aber zu zerstören halte wenigstens ich für die noch größere, die noch unverzeihlichere Untat“ (Enoch zu Guttenberg 2012).

 

 

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