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Wie begrĂĽnt man eine Trockenmauer?

In einem Extra-Tipp in der SĂĽddeutschen Zeitung vom 08. Januar 2015 empfahl Herbert Lohner, Referent fĂĽr Naturschutz und Experte fĂĽr Naturgärten des Bund fĂĽr Umwelt und Naturschutz in Berlin: “Abhängig von der Steinart werden Mauern erst richtig schön, wenn sie von Moosen und Flechten ĂĽberwachsen sind”. Man könne dies beschleunigen, indem man Moose und Flechten nehme und zusammen mit einem 500-Gramm-Becher Buttermilch im KĂĽchenmixer zerkleinere. Dieses Gemisch solle man ĂĽber seine Steinmauer verteilen. Leider ĂĽbersah der Naturschutzfachmann, dass Flechten zu den gefährdetsten Artengruppen der Bundesrepublik Deutschland gehören; rund 55 Prozent aller Flechtenarten Deutschlands sind in der Roten Liste enthalten. Der BUND-NaturschĂĽtzer wusste offensichtlich auch nicht, dass es nach § 39 des Bundesnaturschutzgesetztes verboten ist Flechten und Moose aus der Natur zu entnehmen, auĂźer in sehr geringen Mengen fĂĽr den persönlichen Bedarf.
Unsere berechtigte Frage zu diesem artenschutzrechtlich sehr bedenklichen Garten-Tipp: Betreibt der BUND eigentlich noch echten Naturschutz und wie kompetent sind seine selbsternannten Experten?