Was die Energiewende-Technokraten mit der Natur und Landschaft in Deutschland schon alles anrichteten und was sie noch in petto haben beschrieb Georg Etscheit mit zum Teil drastischen Worten beim Liberalen Forum am Freitag, 23. November in Donaueschingen im Schwarzwald.
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Frau Landtagsabgeordnete,
lieber Herr Reith,
zunächst möchte ich mich herzlich bei Ihnen für die Einladung bedanken, hier, vor Ihnen heute Abend sprechen zu können.
Eigentlich sollte diese Rede Enoch zu Guttenberg halten.
Sein plötzlicher Tod vor einem halben Jahr war für uns alle ein Schock, ein riesiger Verlust für die Klassikwelt, denn er war ein wahrhaft großer Dirigent und Musiker, ein riesiger Verlust aber auch für den Umweltschutz, dem er sich ein Leben lang verpflichtet fühlte. Zuletzt in seinem nimmermüden, mit Furor, Wut und Verve geführten Kampf gegen die Zerstörung der letzten deutschen Kulturlandschaften durch die sogenannte „Energiewende“. Enoch zu Guttenberg, der zu allem Überfluss auch noch ein großartiger Mensch war, ist nicht zu ersetzen. Aber wir können sein Andenken in Ehren halten. Und wir können versuchen, zumindest einen Teil seines so überaus vielfältigen Lebenswerkes fortzuführen. Damit meine ich natürlich seinen Einsatz für Landschaft und Umwelt und gegen das Zerstörungswerk der Energiewende.
Ich hatte schon zweimal Gelegenheit, hier im Schwarzwald zu Gegnern wie Befürwortern der Energiewende zu sprechen. Vor fast genau einem Jahr war ich in Titisee-Neustadt, ein halbes Jahr zuvor in Alpirsbach, wo an beiden Orten der Kampf mutiger Bürger gegen die Windmonster noch keinesfalls ausgestanden ist. Planungsmäßig herrscht überall Konfusion. Ein gemeinsamer Planungsverband Hochschwarzwald mit Zentrum Titisee wurde gerade aufgelöst; in Alpirsbach versucht man, über die Ausweisung von Windkraftkonzentrationsflächen über Teilflächennutzungspläne, die drohende Invasion der Windkraftwerke zumindest ein wenig zu steuern.
Die Beispiele Titisee-Neustadt und Alpirsbach und auch die aktuellen Planungen für Windparks rund um Donaueschingen weisen über ihren engeren Umkreis hinaus. Denn in Baden-Württemberg, wo die grünen Windkraftfanatiker eine ihrer Hochburgen haben, ist die dringend nötige überregionale Planung der riesigen Industriegebiete in freier Landschaft schamlos ausgehebelt worden zugunsten einer offenbar bewussten, gewollten Zersplitterung der Zuständigkeiten. Die Steuerung des Ausbaus der sogenannten Erneuerbaren Energien liegt mehr oder weniger allein bei den Kommunen, die damit oft heillos überfordert sind. Honi soit qui mal y pense! Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
In Ihrem Nachbarland Rheinland-Pfalz sieht es ähnlich aus. Die verheerenden Ergebnis kann man überall mit eigenen Augen sehen: Ein kaum jemals für möglich gehaltener Wildwuchs der Windspargel, die ganze Regionen dieses einst so schönen Bundeslandes wie den Hunsrück und Rheinhessen in ein apokalyptisch anmutendes Industriegebiet verwandelt haben. Windmühlen, soweit das Auge reicht. Mein Freund und Kollege, der Journalist und Dokumentarfilmer Jörg Rehmann, hat diese extraterrestrischen „Energielandschaften“ in seiner beeindruckenden Kinodokumentation „End of Landschaft“, die gerade herauskam, in starken, bedrückenden Bildern festgehalten.
Geopferte Landschaften: So habe ich nicht nur ein Buch betitelt, das ich im November 2016 zusammen mit Enoch zu Guttenberg und zahlreichen Fachleuten herausgebracht habe. Die „geopferten Landschaften“, sie sind zu meinem persönlichen Lebensthema geworden. Retten, was noch zu retten ist, lautet seither meine Devise. Und versuchen, den Menschen die Augen zu öffnen für das, was gerade in diesem Land geschieht, im Zeichen vorgeblicher Klimarettung und linksgrün grundierten Welterlösungsfurors. Deshalb habe ich gerne zugesagt, wieder in den, zumindest heute noch an vielen Orten so reizvollen Schwarzwald zu kommen.
Ich möchte gleich noch einen vorsorglichen Hinweis an Sie hier im Saal und die Öffentlichkeit richten: Ich habe für diesen Vortrag kein Honorar erbeten, weil mir der Schutz und die Erhaltung unserer verbliebenen Landschaften ein Herzensthema sind. Der FDP-Stadtverband ist nur so freundlich, mir die Reise- und Übernachtungskosten zu erstatten. Ich habe auch noch nie Geld von irgendwelchen anderen Organisationen, Parteien oder Unternehmen erhalten und arbeite auch nicht für sie. Ich bin auch kein Mitglied der FDP und habe sie, mit Verlaub, noch nie gewählt. Auch der Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern (VLAB), dessen Beirat ich angehöre, kommt nicht, wie oft bösartig gemutmaßt, in den Genuss von Großspenden etwa der berüchtigten Kohle- und Atomkonzerne, wobei ich mich immer etwas wundere über die zuweilen betörend schlichte Denkungsart der Energiewende-Enthusiasten.
Der Schwarzwald ist eine deutsche Bilderbuchlandschaft, ein Mythos. Wer im Ausland an Deutschland denkt, denkt zuerst an Neuschwanstein, dann an die Schwarzwälder Kuckucksuhr und die hübschen Mädchen mit den Bollenhüten. Ich habe mir mal die Mühe gemacht und die Internetportale des Schwarzwald-Tourismus durchgeblättert. Das Ergebnis dürfte auch für Sie, Herr Dr. Klinge, als tourismuspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion interessant sein.
Überraschung! Nur schöne Landschaften, gänzlich unverbaute Weitblicke, pittoreske Bauernhöfe und herzige Tiere auf satten Wiesen, nebst Mädchen mit Bollenhüten. Von Windrädern keine Spur, obwohl sie auch im Schwarzwald schon recht zahlreich sind. Dasselbe Bild bietet sich auf den Seiten des Windkraft-Paradieses Hunsrück, wo man vielerorts schon den (echten) Wald vor lauter Windanlagen nicht mehr sehen kann. Selbst auf den Werbeseiten der Tourismusverbände in Ost- und Nordfriesland nur Bilder, auf denen der weite Blick über Marsch, Moore, Heidschnucken, Geest und Meer nur ganz selten durch die in Wirklichkeit allgegenwärtigen, gigantischen Rotortürme getrübt wird.
Mich wundert das. Predigen nicht die Verfechter der Energiewende und die Apologeten der neuen „Energielandschaften“, dass wir, deren Kritiker, nur ein falsches Bewusstsein hätten? Das sich die Kulturlandschaften doch schon immer verändert hätten. Dass man den ganzen absurden Verhau irgendwann schön finden werde, wenn man sich einmal daran gewöhnt habe. Und dass die jungen Leute ohnehin ganz anders „drauf“ seien in ihren virtuellen Welten. Wenn es denn so ist, warum zeigt man sie dann nicht stolz her, diese Energielandschaften, mit denen wir das Klima retten? Warum steht man nicht dazu?
Vielleicht deswegen, meine Damen und Herren, weil in uns Menschen doch ein anderes Bild harmonischer Kulturlandschaften eingebrannt ist, das dem Bild der „Energielandschaften“ so ganz und gar nicht entspricht?
Anerkannte Wissenschaftler wie der Landschaftsarchitekt Werner Nohl, auch er Mitautor meines Buches, haben stichhaltig dargelegt, dass die meisten Menschen die klassischen, bäuerlich geprägten Kulturlandschaften vor Augen haben, wenn man sie fragt, was für sie eine schöne Landschaft sei: Ein vielfältiges, kleinteiliges, gewachsenes, maßstäbliches In- und Miteinander von Wiesen, Feldern, Äcker, Streuobstwiesen, kleinen und größeren Waldstücken, durchsprenkelt von nicht völlig ausgeuferten Siedlungen mit dem Kirchturm in der Mitte oder Einzelbauwerken, Bauernhöfen, Schlössern, Kapellen und anderen historischen Landmarken. Gegenwelten zu den von Arbeit, Effizienz und Leistungsdruck geprägten Lebenszusammenhängen der Städte.
Und eben NICHT jene hunderte Meter weit himmelwärts strebenden, ewig rotierenden, die Horizonte verstellenden, verriegelnden, verrammelnden Maschinenmonster, in deren Schatten die Artefakte Jahrhunderte alter Kultur mitsamt den sie bewohnenden Menschen zu Modellen schrumpfen, wie sie ja nicht weit von hier, in Gütenbach, die traditionsreiche Firma Faller produziert. Wobei Faller natürlich, man will ja nicht den Anschluss verlieren, längst auch sehr hübsche Windradmodelle im Programm hat.
Um zu verstehen, was die Leute suchen, braucht man doch nur an einem klaren Herbstsonntag versuchen, beispielsweise aus München Richtung Alpen zu fahren. Oder aus Freiburg in den Hochschwarzwald. Im Stau raus, im Stau wieder rein. Die Menschen, so formulierte es einst der große Journalist Hans-öJoachim Friedrichs, wollten neue Autobahnen, um schnell dorthin zu kommen, wo es keine mehr gibt. Jener Hans-Joachim Friedrichs übrigens, der auch sagte, ein Journalist dürfe sich nicht mit einer Sache gemein machen, auch wenn es eine gute sei. Wenn doch die von der Energiewende besoffenen Journalisten in den Redaktionen dieses Landes diesen Satz endlich einmal beherzigen würden und von ihrer oft durch wenig Wissen und noch weniger Recherche beeinflussten Propaganda abließen.
Geopferte Landschaften. Mehr oder weniger die ganze nord- und ostdeutsche Tiefebene ist bereits dem Windwahn verfallen. Hunsrück und Rheinhessen erwähnte ich schon, noch nicht erwähnte ich die Eifel, den hessischen Vogelsberg, der mit Windindustrieanlagen gespickt ist, weite Teile Oberfrankens und der Oberpfalz, Mainfranken, die Hohenlohische Hochebene, gerade sind der Odenwald an der Reihe und die nordhessischen Waldgebirge, allen voran der als Grimmsche Märchenlandschaft geadelte Reinhardswald, auch er eine deutsche Landschaftsikone.
Und es kommt ja alles noch weitaus schlimmer: Was wir hier und heute sehen, wogegen auch Sie hier im Südschwarzwald zu Felde ziehen, ist erst ein zaghafter Aufgalopp für das, was die Energiewende-Technokraten noch in petto haben mit unserem Land. Derzeit drehen sich zwischen Flensburg und Berchtesgaden, Aachen und Görlitz, jedenfalls dann, wenn der Wind einmal weht, fast 30 000 Windkraftanlagen. Zusammen mit der etwas weniger problematischen Photovoltaik erzeugen sie gerade einmal knappe vier Prozent des deutschen Primärenergieverbrauchs. Bislang ist das alles nicht viel mehr als Symbolpolitik für eine überwiegend städtische, sich ökologisch gerierende „Elite“, die sich von ihrem Grünstromabo Ablass erhofft für ihren Energie intensiven, globalisierten Lebensstil.
Nach Berechnungen des Energiewende-Protagonisten Volker Quaschning von der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin müsste allein die installierte Wind-Gesamtleistung von heute 51 Gigawatt auf rund 200 Gigawatt gesteigert, also etwa vervierfacht werden. Schätzungen der drei Technikakademien Leopoldina, Acatec und Union gehen sogar davon aus, dass die Kapazitäten von Windkraft- und Photovoltaikanlagen auf ein Fünf bis Siebenfaches anwachsen müssen. „Kein Standort wird vor ihnen sicher sein“, schrieb hellsichtig der Wirtschaftswissenschaftler Joachim Weimann von der Universität Magdeburg in einem viel beachteten Essay im Berliner „Tagesspiegel“. „In Deutschland werden flächendeckend große Windparks entstehen mit riesigen Anlagen in enger Nachbarschaft zu Wohngebieten, wenn der Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung umgesetzt wird“.
Im Klartext: Schon in wenigen Jahren wird das ganze Land außerhalb der großen Ballungsräume so aussehen, wie heute schon die geschundenen Küstenregionen Niedersachsens und Schleswig-Holsteins: Windräder, soweit das Auge reicht. Gänzlich ruinierte Landschaften, abgeholzte Wälder, zerhäckselte Vögel und Fledermäuse, Maiswüsten, ein lebensfeindliches Gewirr von Windkraftwerken, Hochspannungsleitungen, Solarfeldern, Biogasanlagen. Unsere Heimat: verspargelt, verspiegelt, verdrahtet, vermaist. Eine Welt bar jeder Anmut, Schönheit, Romantik gar. Aber wenn man sich heute als Liebhaber „romantischer“ Kulturlandschaften outet, gilt man ja als Traumtänzer oder der Einfachheit halber gleich als Nazi.
Fokussieren wir unseren Blick noch einmal auf Baden-Württemberg. Dabei kann ich Ihnen ein paar Zahlen nicht ersparen. Zwischen Bodensee und Hohenlohe, Schwäbischer Alb und Schwarzwald drehten sich im Jahre 2017, bei Wind wohlgemerkt, rund 700 Windkraftwerke. Sie erzeugten 2 000 Gigawattstunden Strom. Ihr Anteil an der Stromerzeugung lag bei sehr überschaubaren 3,4 Prozent.
Der gesamte Energieverbrauch in Baden-Württemberg belief sich vergangenes Jahr auf 292 Terawattstunden, also 292 000 Gigawattstunden. Alle Erneuerbaren kamen beim Stromverbrauch auf einen Anteil von knapp einem Viertel, beim Gesamtenergieverbrauch auf 14,4 Prozent. Wobei die klassische Wasserkraft und die Biomasse, also das gute, alte Heizen mit Holz, im Vergleich mit den gehypten Wind- und Solarkraftwerken immer noch rund die Hälfte der Ausbeute der „Erneuerbaren Energieträger ausmacht. Da ist, wie sie sehen, viel Luft nach oben.
Noch ein Vergleich: An der Grenze dieses Bundeslandes steht nahe Colmar das älteste französische Kernkraftwerk. Fessenheim ist mit 1 840 Megawatt (installierter) Leistung nicht besonders groß. Eingespeist wurden von den beiden Reaktoren im Jahre 2010, das ist die letzte mir zugängliche Zahl, knapp 12 000 Gigawattstunden. Wenn 2017 in Baden-Württemberg 700 Windräder rund 2 000 Gigawattstunden Strom erzeugten, müsste man, um nur die Fessenheimer Atomklitsche zu ersetzen, 4 200 Windräder aufstellen. Und zwar auch nur „bilanziell“, weil der Wind bekanntermaßen sehr wankelmütig ist und sich der Windstrom, wie Strom überhaupt, in großen Mengen schwer speichern lässt.
Eine letzte Zahl – und damit soll es dann auch genug sein: Um die in Baden-Württemberg 2017 verbrauchte Energie zu erzeugen, müsste man 24 Kernkraftwerke vom Typ Fessenheim bauen. Das wären dann rund 11 000 Windräder. In ganz Deutschland stehen derzeit, ich wiederhole, etwa 30 000 Windkraftanlagen. Ich will mit dieser zugegebenermaßen etwas milchmädchenhaften Rechnung nur die Größenordnungen aufzeigen.
Wollte man übrigens den Flatterstrom aus Windrädern, wie von der EE-Lobby gerne proagiert wird, in Windgas umwandeln und auf diese Weise speicherfähig machen, müsste die Zahl der Maschinen wegen der enormen Umwandlungsverluste noch einmal deutlich erhöht werden. Und sie müsste abermals erhöht werden, um windschwache Jahre wie 2018 auszugleichen.
Gerade las ich nämlich, dass EnBW aufgrund von Niedrigwasser und schwachen Windverhältnissen in der Sparte Erneuerbare Energien deutliche Gewinneinbrüche verzeichnen musste. Vielleicht liegt es auch daran, dass die grün-schwarze Landesregierung den staatseigenen Konzern offenbar dazu verdonnert hat, auch an solch windarmen Standorten Turbinen zu errichten, die für andere Anbieter, die rechnen können und rechnen dürfen, nicht lohnend scheinen. Dabei gibt es für schwachsinnige Schwachwindstandorte sogar Schwachsinns- pardon Schwachwindzulagen.
Möglicherweise stehen wir jetzt vor einem kalten, ebenfalls von Hochdrucklagen geprägten Winter mit einer möglicherweise wochenlangen Dunkelflaute. Dann sind wir froh, das Fessenheim noch nicht abgeschaltet wurde. Wobei wir nicht sicher sein können, ob Frankreich den Strom nicht selber braucht. Also: Hoffen wir das Beste, damit wir an Weihnachten wirklich nur freiwillig bei Kerzenschein im Wohnzimmer sitzen.
Trotz gigantischer Umweltzerstörungen und gigantischer Kosten: Von „100 Prozent Erneuerbar“ und einer dekarbonisierten Energieerzeugung in Baden-Württemberg, in Deutschland sind wir noch Lichtjahre entfernt. Wo sollen die Tausenden und Abertausenden von Anlagen stehen? Wird das im großen Maßstab technisch funktionieren? Wer soll das alles bezahlen einschließlich eines vollständigen, im Zweifelsfall fossil betriebenen Kraftwerksparks als Backup-System? Und, das ist entscheidend: Ist dieser technokratische Gigantismus mit seinen irrwitzigen Kollateralschäden politisch überhaupt durchsetzbar in einem freiheitlichen Land?
Meine Zahlenspiele verdeutlichen, um welche Größenordnungen es sich handelt, wenn wir von der sogenannten Energiewende sprechen und wie unrealistisch, unprofessionell, sträflich blauäugig und dabei die Tatsachen oft bewusst verschleiernd, dieses „Jahrhundertprojekt“ angegangen und umgesetzt wird. Nach dem Motto: „Wir fangen jetzt einfach mal an und am Ende wird es schon gut gehen.“ Eine Lachnummer, bei der einem fürwahr das Lachen im Halse stecken bleibt.
Ich wurde gebeten, hier und heute eine Bilanz dieser Energiewende zu ziehen. Warum diese Energiewende nicht funktioniert und funktionieren kann, wissen Sie. Aber lassen Sie mich, es langweilt mich schon fast, noch einmal die wichtigsten Fakten aufzählen:
1. Der deutsche Stromverbrauch macht nur ein Viertel bis ein Fünftel unseres Energiebedarfs aus. Selbst wenn es möglich wäre, Strom zu 100 Prozent emissionsfrei zu gewinnen, wäre dies kein nennenswerter Beitrag zu einer Energiewende, die diesen Namen auch verdient.
2. Aktuell decken rund 30 000 Windkraftanlagen noch nicht einmal drei Prozent unseres Gesamtenergiebedarfs.
3. Onshore-Windkraft ist hierzulande extrem ineffektiv. Die Anlagen erreichen nur 1 500 bis 2 500 Volllastunden. Ein Jahr hat bekanntlich 8 760 Stunden!
4. Die Bereitstellung Erneuerbarer Energien fluktuiert stark. Immer wieder kommt es zu spektakulären Einbrüchen. So etwa die zehntägige „Dunkelflaute“ im Januar 2017.
5. Die Speicherproblematik ist ungelöst und wird es auf lange Sicht bleiben. Um eine jederzeit mögliche zwanzigtägige Dunkelflaute zu überbrücken, bräuchte man einen Speichersee von der Größe des Bodensees oder 3 640 Pumpspeicherwerke vom Typ des größten deutschen Pumpspeicherkraftwerks Goldisthal in Thüringen. Batteriespeicher sind technisch und wirtschaftlich im großen Maßstab ebenso wenig denk- und bezahlbar wie die viel gerühmte Power-to-Gas-Technologie. Die Energiewende ist ohne Speicher nicht machbar und mit Speichern nicht zu finanzieren, ganz abgesehen von den enormen Ressourcen, die dafür benötigt würden.
6. Für die kurzfristige Sicherung der Netzstabilität sind große Schwungmassen in den Kraftwerken nötig. Diese können durch die verstreuten Kleinkraftwerke bislang physikalisch nicht bereitgestellt werden.
7. Die Kosten für die Energiewende explodieren. Allein der Ausbau der Leitungsnetze wird viele Milliarden verschlingen, die auf den Strompreis umgelegt werden müssen. Sogenannter Grünstrom wird bei Leistungsspitzen teuer ans Ausland verschenkt, selbst nicht produzierter Strom aus abgeregelten Anlagen teuer vergütet. Das ist unsozial. Ebenso unsozial wie die Enteignung vieler Dieselfahrer und der erzwungene Wertverlust von Immobilien, die in der Nähe von sogenannten Windparks stehen.
8. Der Strompreis ist in Deutschland und Dänemark mit 30 Cent pro Kilowattstunde am höchsten in der EU. Das ist vor allem für ärmere Menschen nicht tragbar und mithin ebenfalls unsozial. Unternehmen, die nicht in den Genuss einer Befreiung von der EEG-Umlage kommen, erleiden Wettbewerbsnachteile.
9. Die angestrebte „Sektorkopplung“, also die Umstellung auch der Bereiche Wärme und Verkehr auf angeblich sauberen Ökostrom, würde den Energieverbrauch ins Unermessliche steigern. Die dafür benötigten Mengen an Ökostrom sind selbst nach Meinung von Experten, die der Erneuerbaren-Lobby nahe stehen, ohne radikale Spar- und Effizienzmaßnahmen nicht zu realisieren. Schon gar nicht umweltfreundlich.
10. Seit Beginn der sogenannten Energiewende ist der CO2-Ausstoß, und darum geht es ja wohl vor allem, keineswegs gesunken. Um die immer größeren Versorgungslücken des Zappelstroms auszugleichen, müssen konventionelle Kraftwerke ineffektiv und teuer herauf- und heruntergefahren werden, was die Klimabilanz verschlechtert. Dass man die im Betrieb CO2-freien Kernkraftwerke abgeschaltet hat, halte ich für einen Treppenwitz. Von Seiten der Klimaforscher hört man doch immer wieder, dass es, um die große Katastrophe abzuwenden, jetzt um jedes Zehntelgrad weniger gehe. Hätte Frau Merkel nicht aus Angst vor einem grünen Wahlsieg hier in Baden-Württemberg den Ausstiegsbeschluss durchgepeitscht, stünden wir jetzt mit unserer CO2-Bilanz weitaus besser da. Und man hätte vielleicht schon die in einem dicht besiedelten Land wie Deutschland in der Tat anachronistischen Braunkohletagebaue stilllegen können. Im übrigen: Der Atomausstieg ist natürlich auch in sich eine Farce, weil wir fleißig Atomstrom aus unserer Nachbarländern importieren.
11. Die Bemühungen zum Energiesparen sind bislang weitgehend wirkungslose geblieben. Wenn der Energieverbrauch Deutschlands dieses Jahr um fünf Prozent gesunken ist, ist das ganz überwiegend der warmen Witterung zu verdanken. Interessant, meine Damen und Herren: Der Klimawandel senkt sozusagen von ganz allein den Energieverbrauch. Dagegen schadet er der Erzeugung Erneuerbarer Energien, mit der er eigentlich bekämpft werden soll.
12. Ein Problem, das gerade erst virulent wird: Ein gigantischer Park von 100 000 oder mehr Windkraftwerken muss ständig erneuert werden. Was passiert beispielsweise mit den riesigen Rotorblättern, die bislang schwer oder gar nicht zu recyceln sind? Was passiert mit den Betonfundamenten, deren behördlich vorgeschriebener Rückbau nach der Betriebsphase enorme Kosten verursacht?
Lassen Sie mich zusammenfassen: Dies so genannte Energiewende ist ein seit Ende des Zweiten Weltkrieges noch nicht da gewesener Schlamassel, ein Armutszeugnis für eine einst bewunderte Nation von Forschern und Ingenieuren, eine Katastrophe für Menschen, Tiere und Natur. Sie ist eine beispiellose Kulturschande in einem Land, das sich einmal seiner Dichter und Denker und seiner Landschaften rühmte. Sie ist eine aberwitzige Materialschlacht, bei der Aufwand und Wirkung in einem geradezu grotesken Missverhältnis stehen.
Und sie ist der Ausverkauf unseres Rechtsstaates. Ja, wir müssen uns auch beschäftigen mit reihenweise gefälschten oder geschönten Gutachten, mit Landschaftsschutzschutzgebieten, die nur auf dem Papier stehen und im Bedarfsfall großzügig „zoniert“ werden, mit wichtige Vogelzugrouten wie hier im Raum Donaueschingen der „Geisinger Trichter“, die selbst die großen Umweltverbände nicht mehr interessieren, mit Last-Minute-Genehmigungen zwischen Weihnachten und Neujahr, die von korrupten Genehmigungsbehörde ausgesprochen werden, damit die Antragsteller noch in den Genuss eines höheren EEG-Vergütung zu kommen. So geschehen im Odenwald Ende 2016. So etwas nennt man „Aktion Abendsonne“.
Ganz abgesehen von reihenweise missachteten gerichtlichen Baustopps, von Räumkommandos der Windkraftprojektierer, die Windkraftgegner schon mal mit dem Jagdgewehr bedrohen, von grünen Ministern, die den Staatsschutz anrücken und Radpanzer auffahren lassen, um Energiewendekritiker einzuschüchtern. Und nicht zuletzt von ideologisch gleich geschalteten Medien, denen all dies kaum eine Zeile wert ist, die jedoch linksradikale Waldbesetzer im Hambacher Forst, die Polizisten nicht nur mit Fäkalien bewerfen, zu grünen Helden stilisieren.
Die Energiewende ist auch ein gesellschaftspolitisches Desaster, weil sie die Gegensätze zwischen Stadt und Land, genauer gesagt, zwischen der Stadt- und der Landbevölkerung vertieft hat und weiter vertieft. Unsere Energielandschaften, das sind die deutschen „flyover states“, deren frustrierte und deklassierte Bewohner Donald Trump in den USA den Wahlsieg beschert hatten. Konsumiert wird die angeblich so umweltfreundliche Energie allerdings mehrheitlich von der in den Städten angesiedelten Öko-Bourgeoisie, die das größte Wählerreservoir der grünen Wohlfühlpartei ausmacht. Ja, das sind die, die viel über den Klimawandel reden und über weltweite Klima- und sonstige Gerechtigkeit und dann mit dem Hybrid-SUV zum Biomarkt fahren und weiter ins faire Reisebüro, wo sie dann ihren Ökourlaub in Patagonien buchen.
Die Energiewende ist schließlich eine Katastrophe für die deutsche Umweltbewegung, der ich mich selbst immer zugehörig fühlte. Die großen Umweltverbände, allen voran der BUND mit seinen Landesablegern sowie der Naturschutzbund Deutschland (NABU), sind zu willfährigen Anhängseln der Erneuerbaren-Branche und der grünen Wohlfühlpartei geworden. Für sie zählt nur noch der bei den Städtern so beliebte Klimaschutz. Landschaftsschutz, Schutz der Wälder, Artenschutz wird dem Klimaschutz untergeordnet und damit marginalisiert. Es ist schon paradox: Die gleichen Leute, die im Frühjahr jede Kröte einzeln über die Straße tragen – was ich keinesfalls herabwürdigen möchte – winken gigantischen Industrieanlagen mitten in wertvollen Wäldern widerstandslos durch. Allein die beiden neuen Naturschutzverbände, die Naturschutzinitiative (NI) und der Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern mit seinen Landesverbänden in Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern (VLAB) wagen es, der Erneuerbaren-Lobby die Stirn zu bieten.
Wir sollten dieses Experiment schleunigst beenden und als das betrachten, was es ist: ein Irrweg, ein Holzweg. Je früher wir die Notbremse ziehen, umso besser.
Lassen Sie mich ein paar Worte zum Klimawandel selbst sagen. Ich werde als vehementer Kritiker der Energiewende immer wieder gefragt, ob ich an den Klimawandel „glaube“. Diese Frage ist Unsinn. Denn der Klimawandel ist ein physikalisches Phänomen, keine Glaubensfrage. Dass sich das Klima auf der Erde derzeit erwärmt, darf als Tatsache gelten. Und dass der Menschen daran einen nicht genau zu beziffernden Anteil hat, ebenfalls.
Doch die vielfach angekündigten, dramatischen Folgen des Klimawandels, ich beziehe mich hier auf die vernünftigen und pragmatischen Forderungen des Berliner Kreises der Union zur Klima- und Energiepolitik vom Juni 2017, basieren auf Modellen und Prognosen, deren Richtigkeit und Belastbarkeit, ich zitiere, „keineswegs so eindeutig ist, wie oft postuliert wird. Trotzdem werden schon seit Jahren zunehmend aggressivere politische Zielsetzungen, insbesondere die CO2-Reduktionsziele, auf politischen im wissenschaftlichen Annahmen in diesen Modellen aufgebaut.“ Und weiter: „Während die modellierten Folgen alles andere als bewiesen sind, sind dagegen die realen Folgen bestimmter Klimapolitik für die Menschen sofort spürbar: Sei es durch steigende Preise für Strom und andere Nebenkosten, sei es durch ,Verspargelung‘ von Kulturlandschaften oder die Verteuerung von Mobilität“.
In meinen eigenen Worten: Wir zerstören mit unserer Klimapolitik hier und jetzt, was wir eigentlich mit deren Hilfe bewahren wollen. Wir treiben den Teufel mit dem Belzebub aus!
Ein letztes zu diesem Thema: Ich halte es für ein Unding, dass Menschen, die womöglich begründete Zweifel an der aktuellen Klimapolitik äußern, als neuzeitliche Ketzer stigmatisiert werden, die den Klimawandel „leugnen“. Noch einmal der Berliner Kreis: „Klimaforschung darf nicht zur Glaubensfrage werden und auch nicht zu einer Arena ideologischer Auseinandersetzung.“
Wir müssen endlich die ideologischen Grabenkämpfe einstellen und uns in der Klima- und Umweltpolitik auf das Sinnvolle und Machbare konzentrieren. Zu allererst müssen wir erkennen, dass der vieldiskutierte Anstieg des CO2 in der Atmosphäre durch die Verbrennung fossiler Energieressourcen ein Problem unter vielen ist. Mindestens ebenso wichtig, wenn nicht wichtiger ist die ungebremste Abholzung vor allem tropischer Wälder und deren Umwandlung in Grünland als Viehweide oder für den Anbau von Soja, mit dem dann bei uns wiederum viel zu viel Vieh gefüttert wird. Das Vieh wiederum scheidet Methan aus, ein viel stärkeres Klimagas als CO2. Diese Landnutzungsänderungen sind der Kern des Problems. Und sie sind eine direkte Folge des ungebremsten Bevölkerungswachstums, über das zu diskutieren derzeit nicht en vogue ist.
Wenn der neue brasilianische Präsident, wie angekündigt, die Agrarfläche seines Landes auf Kosten des Regenwaldes massiv vermehren will, können wir noch so viele Windräder bauen. Immer noch werden jedes Jahr 15 Millionen Hektar Wald vernichtet, deutlich mehr als die gesamte Waldfläche Deutschlands, die 11,2 Million Hektar groß ist. Nur wenn wir konsequent die borealen und tropischen Wälder schützen, lässt sich die Erderwärmung vielleicht noch begrenzen.
Außerdem können und müssen wir versuchen, uns an das Unvermeidliche anzupassen, so wie es alle Lebewesen seit Millionen von Jahren tun. Mit unserer technischen Intelligenz haben wir da ganz gute Karten. Dabei sollten wir, wenn möglich, einen kühlen Kopf bewahren. Panik und Hysterie, wie sie gerade in diesem Sommer wieder massiv geschürt wurden, führen immer zu falschen, oft verhängnisvollen Beschlüssen. Mir graust davor, dass politische Entscheidungen offenbar mehr und mehr vom Wetter abhängen.
Glauben Sie mir, meine Damen und Herren, nichts ist so alt wie die Katastrophenmeldung von gestern. Im Winter letzten Jahres war in allen Zeitungen zu lesen, dass Kapstadt infolge einer anhaltenden Dürre schon bald das Wasser ausgehen werde. „Day zero“ wurde dieser Tag genannt, was in Anlehnung an 9/11 besonders dramatisch klang. Vor ein paar Wochen fand ich dann in der „Süddeutschen Zeitung“ eine eher unscheinbare Meldung, wonach die Katastrophe infolge ergiebiger Regenfälle im südafrikanischen Winter ausgeblieben sei. Aha.
Noch eine Meldung, diesmal aus Hessen. Die Wälder, so las ich, hätten den trockenheißen Sommer deutlich besser überstanden als befürchtet. Und die angeblich so gravierende Missernte? Woran bemisst man eigentlich die Ernteeinbußen? An den Rekorderträgen der vergangenen Jahre, erzielt mit immer massiverem Einsatz von Agrarchemie? Zuletzt sprangen mir in den Münchner Boulevardmedien noch Horrormeldungen über die dürrebedingt schlechte Kartoffelernte und steigende Preise für das so beliebte Grundnahrungsmittel ins Auge. Was ich nicht las, war die Information, dass der Anbau von Kartoffeln in Deutschland in den letzten Jahrzehnten stark rückläufig war. Vermutlich zugunsten von Mais für die Biogasanlagen.
Wenn man die Medien verfolgt, muss man den Eindruck haben, dass wir schon tief drinstecken in der Klimaapokalypse. Handfeste Beweise dafür gibt es nach wie vor nicht. Trotzdem wird jeder stärkere Regenschauer, jeder etwas heftigere Windstoß als Folge des Klimawandels interpretiert und skandalisiert. Aber Wetter und Klima sind wie Fußball, da kann jeder mitreden, davon versteht jeder etwas.
Die „Süddeutsche Zeitung“, die ich immer noch in alter Verbundenheit und wegen ihres Münchner Lokalteils abonniert habe und auch tapfer lese, überrascht einen jeden Tag aufs Neue mit neuen oder gar nicht so neuen Meldungen von der Wetter bzw. Klimafront: Unseren täglichen Klimahorror gib uns heute! Ich bin kein Anhänger von Verschwörungstheorien, weil sie mir immer viel zu simpel erscheinen. Doch manchmal kann ich mich des Eindrucks nicht ganz erwehren, dass hier einer absoluten Mehrheit der Grünen der Weg geebnet werden soll, die uns dann endlich ins erhoffte Ökoparadies führen. Zuerst mit geldwerten Lockungen, später mit Zwang. Ich kann mir gut vorstellen, dass irgendwann analog zur Auschwitzlüge die Klimalüge unter Strafe gestellt wird. Einen diesbezüglichen Versuch gab es sogar schon einmal in Form eines Antrags an die Mitgliederversammlung des BUND in Rheinland-Pfalz, wo den Mitglieder Zweifel an der Klimapolitik nicht mehr gestattet werden sollten. Zum Glück wurde dieser Antrag damals nicht angenommen.
Die Wahrheit mag bitter sein, aber noch bitterer als die Wahrheit sind die Lüge und der Selbstbetrug. Ich glaube, wir müssen zu der Einsicht kommen, dass es nicht mehr möglich ist, die sogenannten Klimaziele zu erreichen, weder national-, noch europa- und schon gar nicht weltweit. 40 Prozent weniger CO2 bis 2020, dieser Beschluss des „integrierten Energie- und Klimaprogramms“ der Bundesregierung von 2007 wird aller Voraussicht nach krachend verfehlt. Und den Klimazielen der Groko für 2030 wird es ähnlich ergehen.
Schon das andauernde Wirtschaftswachstum, auf das wir Deutschen ja alle so stolz sind, macht viele Anstrengungen zunichte. Was die europäische und internationale Ebene anbelangt, müssen wir uns vor Augen halten, dass der Pariser Klimavertrag allein auf freiwilligen Beiträgen der Staaten beruht. Und beschert uns die Politik nicht jeden Tag neue, unliebsame Überraschungen? Wer hätte gedacht, dass jetzt ein Extremist wie Jair Bolsonaro das größte Land Südamerikas beherrscht? Mit all den möglichen Folgen, auch für die Klimapolitik. Von Trump, Putin, Erdogan, Orban und den anderen Autokraten und Semi-Diktatoren ganz abgesehen, von denen man weiß oder annehmen darf, dass ihnen das Klima am Arsch vorbei geht.
Dabei wäre, zunächst in den Industrieländern, nichts weniger als eine Vollbremsung erforderlich. 350 Millionen Tonnen weniger CO2 in zwölf Jahren allein hier in Deutschland, dafür müsste man, wie der „Welt“-Journalist Daniel Wetzel errechnete, den gesamten CO2-Ausstoß des Verkehrs auf null bringen und zusätzlich alle Braunkohlekraftwerke abstellen, die derzeit noch ein Viertel unseres Stroms erzeugen. Wie soll das funktionieren? Schauen wir doch aktuell auf Frankreich, wie die dortige Bevölkerung schon auf eine eher moderate Erhöhung der Spritpreise reagiert. Die Deutschen sind zwar fügsamer als unsere revolutionär gesinnten Nachbarn, aber wenn es ans Eingemachte geht, und dazu gehört an erster Stelle immer noch das Auto, sollte man auch den deutschen Michel nicht unterschätzen.
Um das viel beschworene Zwei-Grad- oder sogar das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen, bräuchten wir wohl eine Art Kriegskabinett mit weitreichenden Notstandsvollmachten, mit denen die langwierigen demokratischen Entscheidungsprozesse abgekürzt und Kritiker zur Räson gebracht werden könnten. Doch wir wissen, was es bedeutet, wenn wir für eine angeblich gute Sache auf unsere Freiheit verzichten sollen. Zuerst wird man die Menschen zu motivieren und zu indoktrinieren versuchen, dann wird man sie mit Geld locken, dann gängeln, dann zwingen. Auch Hitler, auch Stalin, auch Mao und Pol Pot, sie alle wollten aus ihrer kruden bis verbrecherischen Weltsicht nur das Beste, sie alle wollten ihre Völker oder gleich die ganze Menschheit retten, sie alle wollten die Menschen zu ihrem Glück zwingen. Immer endeten diese Versuche in Krieg und Massenmord.
In dieser Woche las ich, natürlich wieder in der „Süddeutschen“, einen Gastbeitrag des altlinken Politologen Claus Leggewie, der sich dafür aussprach, allen vom Klimawandel bedrohten Menschen auf der Welt einen „Klimapass“ auszuhändigen, mit dem sie frei sind einzureisen und zu bleiben, wo immer sie wollen. Leggewie nennt das einen „humanitären Kosmopolitismus“. Ganz abgesehen davon, dass niemand sagen kann, was nun ein solcher Klimaflüchtling sein soll, wo doch Klima in allem und jedem steckt. Was Leggewie „humanitär“ nennt ist vor allem überhaupt nicht human in Bezug auf jene Länder, darunter an erster Stelle Deutschland, die diese Millionen und Abermillionen sogenannter Klimaflüchtlinge aufnehmen und ernähren sollen. Manchmal frage ich mich, wie sehr Leute wie Leggewie, der sich selbst stolz als 68er bezeichnet, unser Land hassen müssen, wenn sie solche Reden schwingen und mit dem Feuer schwerster sozialer Verwerfungen, gar eines Bürgerkrieges spielen. Ich vergaß noch zu erwähnen, dass Herr Leggewie dem Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen angehört.
Ich möchte Sie jetzt aber nicht in die schon ziemlich kalte Novembernacht entlassen, ohne ein paar Gedanken dazu, was wir machen können, um uns zu wappnen gegen die Umweltveränderungen, die bald zehn Milliarden Menschen mit ihren schwer beeinflussbaren Bedürfnissen, Wünschen und Sehnsüchten auf diesem Planeten zwangsläufig und unausweichlich mit sich bringen.
Am besten wäre es natürlich, wenn es gelänge, die Menschheit auf einen ökologisch verträglicheren Kurs ihrer wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung zu lenken. Ich verfolge die Diskussionen über die sogenannte Postwachstumsgesellschaft, Konsumverzicht und nachhaltige Lebensstile mit Sympathie, versuche selbst, meinen ökologischen Fußabdruck überschaubar zu halten. Es würde ja schon ausreichen, wenn wir einfach die Tugenden unserer Groß- oder Urgroßeltern beherzigen würden, die in ihrem an Sparsamkeit, Bescheidenheit und Gottesfurcht orientierten Lebensstil oft ökologisch handelten ohne es zu wissen. Doch ich fürchte, Menschen, die aus freien Stücken so agieren, werden eine Ausnahme bleiben. Verzichten können ohnehin nur die, die schon etwas haben, auf das sie verzichten können. Und sobald sie es haben, wollen sie nicht mehr darauf verzichten.
„Anpassung“, sagt der renommierte Ökologe, Buchautor und neue VLAB-Ehrenpräsident Josef H. Reichholf, „ist das Gebot der Stunde“. Er, Reichholf, halte überhaupt nichts davon, das ganze Land mit Maisfeldern für Biogas, Fotovoltaik-Freiflächenkraftwerken und Windrädern zu überziehen. Das sei „purer Aktionismus“. Das Geld, das damit nutzlos verschleudert werde, solle man besser investieren:
in höhere Deiche an der Nordsee,
in die Renaturierung der Bäche und Flüsse und die Schaffung von Überschwemmungsflächen,
in den Umbau der Wälder,
in mehr Grün in den Städten,
in Bewässerungsteiche für Wein- und Obstbauern und alternative Formen der Landbewirtschaftung mit Kulturen, die Wetterextremen standhalten können,
in neue, leistungsfähige Schienenwege etwa entlang des Rheins, damit Massentransporte auch bei Niedrigwasser möglich bleiben,
in den Rückbau von Siedlungen in von Hochwasser oder von Muren gefährdeten Bereichen,
usw usf..
Wir brauchen, das sagt wieder Etscheit, nicht Reichholf, endlich ein REALISTISCHES und BELASTBARES Energiekonzept, das die physikalischen, politischen, ökonomischen, ökologischen und sozialen Grenzen anerkennt und der Erkenntnis nicht ausweicht, dass der ressourcen- und umweltschonende Umbau unserer Energieversorgung, so er jemals funktionieren kann, eine Aufgabe für Generationen sein wird.
Was wir vor allem brauchen, ist ein neues Verhältnis zur Rolle des Menschen in seiner Umwelt. Wir müssen herunter vom hohen Ross übermenschlicher Allmachtsfantasien und unrealistischer Weltbeglückungstheorien. Dass sich Deutschland derzeit als moralische Supermacht aufspielt, die den anderen zeigt, wo es langgeht zum ökologischen Endsieg, halte ich mit Verlaub für verkappten Neokolonialismus.
Ich glaube, ein Kern nicht nur der Klimadebatte liegt in einer, wie es die Psychoanalytiker formulieren würden, massiven narzistischen Kränkung. Wir moderne Menschen in unserer satten Selbstzufriedenheit können einfach nicht mehr akzeptieren, dass es Dinge gibt, die stärker sind als wir selbst, die wir im Zweifelsfall nicht beeinflussen können. Deswegen geben wir uns einem Voluntarismus und Aktionismus hin, der im Zweifelsfall mehr Schaden anrichtet als Nutzen stiftet.
Wenn wir ganz ehrlich sind: Sind wir heute gegenüber den Naturgewalten nicht genauso hilflos wie vor 200, 500, tausend Jahren? Sind wir, trotz unserer technischen Errungenschaften, nicht vielleicht sogar noch verletzlicher als einst. Früher hat man gebetet, um Regen, um das Ende einer Flut oder einer Dürre, um einen milden Winter, um eine gute Ernte. Wenn ein schweres Gewitter aufzog, stellte man eine geweihte Wetterkerze ins Fenster, die Blitze abwehren sollte. Die hoffnungsfrohe Anrufung Gottes hatte die Menschen zumindest innerlich aufgerichtet und ihnen Mut gemacht. Hand aufs Herz: War das wirklich so viel sinnloser als unsere Windräder?
Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen!
Georg Etscheit
Georg Etscheit, Jahrgang 1962, ist Autor und freier Journalist in München. Fast zehn Jahre arbeitete er für die Agentur dpa. Er schreibt über Umwelt- und Wirtschaftsthemen, sowie über klassische Musik unter anderem für die Zeit und die Süddeutsche Zeitung. 1980 war er Gründungsmitglied der GRÜNEN, die er Jahre später verließ. Seit Jahrzehnten engagiert er sich ehrenamtlich im Umwelt- und Naturschutz. Zuerst für den Bund Naturschutz in Bayern (BN), seit 2015 für den Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern (VLAB).
Vielen Dank an Herrn Etscheit für diesen umfassenden und hochinteressanten Vortrag. Ich stimme in sehr vielen Dingen uneingeschränkt zu, bei zwei Dingen blieb ich etwas “hängen”. Skeptisch werde ich immer dann, wenn ich höre, die Atomkraft sei CO2-neutral und daher hätte man vielleicht doch nicht so überstürzt aussteigen sollen. Es mag sein, dass Atomkraft klimafreundlich ist, dafür ist sie aber anderweitig ganz und gar nicht freundlich, sondern teuflisch gefährlich. Allein schon deshalb ist der späte deutsche Ausstieg (man hätte nie einsteigen sollen, ganz egal, was andere Nationen machen) richtig. Ich bin also gegen Atomkraft. Und nach gründlicher Überlegung auch gegen Windräder. Weil Windräder in ihrer heutigen Ausführung in sehr vielen Punkten eben auch nicht “freundlich” sind, weder zu Menschen und Tieren im Umfeld noch zur Landschaft. Als Windradgegner wird man allerdings von grünen Windkraftbefürwortern gerne mit einiger Herablassung in die Ecke der Atomkraftbefürworter gestellt. “Wenn du gegen Windkraft bist, bist du für Atomkraft. Oder woher soll der Strom kommen? Hauptsache aus der Steckdose, was?” Mich macht das mittlerweile richtig wütend, weil man als verantwortungslos und unbedacht hingestellt wird.
Wofür ich bin und was ich leider von den Grünen und von keiner anderen Partei (außer von wenigen ganz kleinen unter 5%) höre, kann ich aber ganz deutlich sagen: Für Post-Wachstums-Ökonomie! Herr Etscheit spricht es dankenswerterweise mit Verweis auf die Bescheidenheit unserer Vorfahren an.
Ohne eine konsequente Abkehr von der mit einer unglaublichen Ignoranz weiterhin vertretenen Wachstumsideologie – gebetsmühlenhaft beschworen von Frau Merkel und Co., auch die “Wohlfühl-Grünen” (supertreffender Begriff!) nehme ich nicht als wachstumskritisch wahr – werden wir auf dieser Erde rein gar nichts mehr retten.
Ein interessanter Vortrag, dessen Inhalt ich mich aber nicht immer anschließen kann. Daß wir vielleicht bald dankbar sein werden, für Atomstrom aus dem Ausland? Zur Zeit sieht es so aus, daß unsere verbliebenen Atomkraftwerke den vollständigen Umstieg auf “Ökostrom” behindern, weil in Zeiten der überhöhten Stromeinspeisung nicht etwa die AKW heruntergefahren, sondern die Photovoltaikanlagen abgeschaltet werden. Atomstrom verstopft die Netze für erneuerbare Energien. Heruntergefahren werden AKW, außer bei den Störfällen und zur Wartung und Reparatur, in unseren immer heißeren Sommern jedoch, weil das zur Kühlung benötigte Wasser der Flüsse zu sehr aufgeheizt wird.
Die Windräder hierzulande sind offenbar für die daran beteiligten Interessengruppen sehr lukrativ, aber für unsere “Umwelt” eher schädlich. So auch die großen Biogasanlagen, die mit Mais gespeist werden. Alles muß zentral und möglichst groß gebaut werden – der elektrische Strom kommt dann mit den damit verbundenen großen Nachteilen über lange Leitungen zum Verbraucher. Kleine dezentrale Anlagen wären viel sinnvoller, allerdings würden damit die einflußreichen Energieerzeugungsriesen überflüssig gemacht werden. Was spricht dagegen, möglichst viele Häuser mit Photovoltaikanlagen auf dem Dach auszurüsten? Und statt Riesenwindrädern, die sich oft gegenseitig im Weg stehen, kleine Anlagen ebenfalls auf dem Hausdach zu installieren? Kleine Windkraftanlagen, die um ihre Achse rotieren und keine Windmühlenflügel brauchen. Laut Stiftung Warentest wird inzwischen sogar das Akku-Speichern der selbst erzeugten Energie finanziell interessant. Damit wäre ein Haushalt in der Lage, sich weitgehend selbst mit elektrischer Energie zu versorgen.
Auch Biogasanlagen gibt es in ganz klein. Und die kann man mit ohnehin anfallenden organischen Abfällen beschicken. In Afrika wird das gemacht. Eine Dezentralisierung der Stromerzeugung wäre wichtig und würde unserer “Umwelt” viel ersparen.
Am wichtigsten und wirksamsten ist freilich das Energiesparen ansich. Die EU-Kommission, die nun schon vorschreibt, welche Radiogeräte in unseren Autos künftig eingebaut werden müssen, könnte ja vielleicht einmal vorschreiben, daß Elektrogeräte einen Ausschalter haben müssen, der sie wirklich und ganz vom Netz trennt. Zur Zeit fressen jede Menge Elektrogeräte ihre ganze Lebenszeit hinweg auch im Standby Strom.
Man kann Rollos auch von Hand hochziehen und Garagentore von Hand schließen. Niemand braucht wirklich elektrische Fluginsektenkiller, insektenmordende Laubsauger oder elektrische Rasenkantenzerfetzer. Körperliche Bewegung soll sogar gesund sein! Weniger kann durchaus mehr sein, nicht nur für den eigenen Geldbeutel und die eigene Gesundheit, sondern auch für den Garten und die Tiere darin, letztlich sogar für unseren ganzen Planeten.
Was Klimaflüchtlinge sind, wird in ein paar Jahrzehnten jedes Kindergartenkind wissen.
Man kann nur auf etwas verzichten, das man hat? Niemand muß sich einen Porsche kaufen, selbst wenn er das Geld dafür hat.
Es ist auch nicht richtig, diese Windenergieparks seien purer Aktionismus. Die sind vor allem Geldanlage, damit läßt sich viel Geld machen.
Wirtschaftswachstum ohne Ende wird so wenig funktionieren, wie ewig währendes Bakterienwachstum in einer Petrischale. Wir müssen mit der Natur leben und aufhören, gegen die Natur zu kämpfen. Gerade angesichts der Klimaerwärmung und des erschreckenden Insektensterbens, an dem auch die großen Biogasanlagen indirekt beteiligt sind, sollte es sich herumsprechen: Unsere beste Energiequelle ist das Energiesparen. Weniger kann so viel mehr sein!
Sehr geehrte Frau Sabine Macht,
die Begriffe “anderweitig ganz und gar nicht freundlich, sondern teuflisch gefährlich” in Bezug auf die friedliche Nutzung der Kernenergie” , die gerne einfach “Atomenergie genannt wird, bedienen Sie genau die typisch deutsche Denkweise, die dazu geführt hat, dass wir mit den Problemen unserer Energiewende hoffnungslos fest stecken, und zum Klimaschutz so gut wie nichts beitragen können. Und hat der Klimaschutz nicht auch eine “teufliche” Dimension, um ihren Begriff hier ebenfalls anzuwenden? Wir sind ausgestiegen, ohne vorher wichtige Fragen beantwortet zu haben, wie z.B. nach einer gleichwertigen Kompensation der entfallenen Leistung oder nach den Chancen, die eine weiterentwickelte Reaktortechnologie bringen könnte. Man kann eine “verteufelte” Technologie wie die Kernenergie nicht isoliert aus der Welt schaffen, sondern eher nur durch internationale Anstrenungung. Alles andere führt in die Sackgasse, in der wir uns befinden.
Sehr geehrter Herr Zierenberg,
was die “friedliche Nutzung der Kernenergie” angeht, so möchte ich Sie bitten, einmal einen Blick in die Uranabbaugebiete dieser Welt zu werfen. Befragen Sie die Arbeiter in den Uranminen und die Bewohner des Umfelds der Minen nach ihrem Zustand und sehen Sie sich die Umweltschäden dort an. Ich empfehle Ihnen z. B. wärmstens den Dokumentationsfilm “Yellow Cake”. Mit Atomunfällen wie in Tschernobyl oder Fukushima und der ungelösten Frage der Endlagerung des Atommülls will ich gar nicht anfangen … Es gibt wohl keine schädlichere und unter dem Strich teurere Art der Energieerzeugung und daher ist kein Zeitpunkt zu früh, um damit aufzuhören! Ich habe es mit dem Stichwort “Post-Wachstums-Ökonomie” in meinem ersten Kommentar angesprochen: Nur die Abkehr von unserem in jeder Hinsicht verschwenderischen Lebensstil kann in Kombination mit intelligenten und verträglichen Formen der Energieerzeugung die Alternative sein, wenn die Menschheit noch halbwegs glimpflich davonkommen will.
Freundlichen Gruß.
Vielen (verspäteten) Dank, Herr Etscheit, für Ihre sachlich fundierte und mit Leidenschaft vorgetragene Rede! Sie ist ganz im Sinne unseres verehrten Herrn Baron Enoch zu Guttenberg.
Dass aber auch Kritiker von Auswüchsen der Energiewende immer noch glauben, wir (Deutsche) könnten und müssten uns und die Welt retten, zeigen die Beiträge von Sabine Macht und Alois Abel. Das andauernde Trommelfeuer der linksgrünen Medien hat seine Wirkung getan. Herr Abel möchte „möglichst viele Häuser mit Photovoltaik auf dem Dach“ ausrüsten. Tatsache ist: Alle Photovoltaik-Anlagen in Deutschland zusammen trugen 2017 magere 1,1 Prozent (eins Komma eins!) zum gesamten Energieverbrauch bei. Strom macht ja nur etwa ein Fünftel der Energie, die wir (ver)brauchen, aus. Nachts scheint bekanntlich keine Sonne, und in der kalten Jahreszeit, wo am meisten Energie gebraucht wird, herrscht auch tagsüber oft graue Düsternis. Es gibt Berechnungen, dass Produktion (findet in China statt!), Installation, Netzanbindung, Wartung etc. mehr kosten, als was an Strom produziert wird. (Oben angegebene Zahlen kann man unter „Energiebilanzen“ von der Website des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie: http://www.bmwi abrufen).
Dass Atomstrom „die Netze verstopft“ ist eine abenteuerliche Aussage! Die Wahrheit ist, dass in Deutschland regelfähige Grundlastkraftwerke – ob Kohle, Gas, oder Kernkraft – in jeder Sekunde in der Lage sein müssen, 45 Prozent an Leistung bereitzustellen. Um dies zu gewährleisten, müssen sie mit 60 Prozent Leistung laufen! Man kann sie nicht erst hochfahren, wenn der Wind plötzlich nachlässt oder Wolken die Sonne verdunkeln. Und diese dauernden Eingriffe kosten Geld – viel Geld! (2017 eine Milliarde EURO!) Wenn einmal eine heftige Bö aufkommt, muss der nicht benötigte Strom ins Ausland entsorgt (verschenkt!) werden, damit das Netz nicht zusammenbricht.
Zum Thema Akku: Wollte man den Strombedarf Deutschlands von einem Tag in 12-Volt-Autobatterien speichern, würde die Kette von aneinandergereihten 12-Volt-Batterien um die ganze Welt reichen!
Eine weitere Illusion: „Dezentralisierung“! Wir hatten jahrzehntelang die sicherste und billigste Stromversorgung – jetzt sind wir Spitzenreiter im Strompreis in Europa! Eine dezentrale Stromversorgung ist unterm Strich viel teurer als eine herkömmliche. Man stellt ja auch Zement nicht dezentral her!
Die häufig gehörte Frage: “Willst du denn „Atom“-kraft? geht ins Leere, denn Deutschland hat (leider!) unwiderruflich beschlossen, aus der Kernenergie auszusteigen. Mit unserer „Atom-Angst“ sind wir Deutsche ebenfalls Spitzenreiter! Frankreich stellt 75 Prozent des Stroms mit Kernenergie her. Sind die Franzosen dumm oder lebensmüde? Ich will nicht weiter auf diese Thema eingehen. Nur zwei Tatsachen: In Fukushima ist kein einziger Mensch durch die Havarie des Kernkraftwerkes umgekommen – wohl aber gab es über
20 000 Erdbebenopfer. Es gibt einen 300-seitigen Bericht von Fachleuten des UNSCEAR aus dem Jahr 2013 (Internet!). Tschernobyl ist heute eine Touristen-Attraktion! Ich kenne selber eine Gruppe Deutscher, die die Gegend besucht hat. Der höchsten Strahlen-Belastung waren sie im Flugzeug ausgesetzt!
die uckermark, einst die toscana deutschlands, raum prenzlau, nun zum industriestandort verkommen, es enststand aus einer der schönsten endmoränen landschaften eine industriebrache, das vor den toren berlins, soziologisch wie ökologisch ein desaster, kein freier hügel mehr, tausende rot blinkende pillone am horizont, ständiges pulsierendes brummen in der luft, endzeit szenario, leiden sie auch an schlafstörungen, infraschall ist auslöser von jeder menge gesundheitlicher probleme, windschleppen vertrocknen einst fruchtbare ackerböden, erosion die folge. insektensterben, vogelschlag, rückgang der vogelpopulation um 90%, kein schmetterling mehr , fledermäuse tot, flora und fauna schwer geschädigt, ist das die grüne zukunft, statt vogelgezwitscher verspargelte landschaften. was für ein wahnsinn, das weltklima retten deutschlands wichtigste naturräume dem moloch konsum zu opfern.
wallmow in der uckermark