Und die Geschichte wiederholt sich doch – Waldsterben und Klimahysterie

“Die ersten großen Wälder werden schon in den nächsten fünf Jahren sterben. Sie sind nicht mehr zu retten“, lautete die düstere Prognose des Forstwissenschaftlers Prof. Bernhard Ulrich im Jahr 1981. Weitere Fachleute schlossen sich ihm an und prophezeiten eine „Umweltkatastrophe von bisher unvorstellbarem Ausmaß“. Eine Titelgeschichte des „Spiegels“ brachte das „Waldsterben“ dann erst richtig in den Fokus der Öffentlichkeit: „Saurer Regen über Deutschland – Der Wald stirbt“ stand auf dem Titelblatt des Heftes 47/1981. Der Eyecatcher hatte Erfolg. Das Heft fand reißenden Absatz.

Anstatt die Ursache der damaligen Waldschäden, den sauren Regen verursacht durch säurebildende Abgase aus Kraftwerken, Verkehr und Haushalten sachlich zu beschreiben, wurde eine Endzeitstimmung in vielen Medien verbreitet und durch dramatische Bilder von apokalyptischen Landschaften und flächig abgestorbenen Bäumen verstärkt. Die erhoffte Wirkung trat rasch ein. Nahezu kein Mensch zweifelte mehr daran, dass das Schicksal des deutschen Waldes endgültig besiegelt sei. Zuerst würden die Bäume sterben und dann der Mensch. Die wenigen Skeptiker dieser Theorie, meist seriöse Förster und Wissenschaftler, gingen entweder eingeschüchtert in Deckung oder wurden mundtot geredet und geschrieben.

Aus Angst wurde rasch Hysterie. Hunderttausende überwiegend junge Menschen demonstrierten auf den Straßen und Plätzen unserer Republik gegen das Waldsterben. Von den Wald- und Weltuntergangsszenarien profitierte eine noch junge und kleine Partei: Die GRÜNEN. Sie vereinnahmten geschickt das Thema für sich und fanden so den Weg in die Parlamente. Im Jahr 1983 zogen die GRÜNEN, drei Jahre nach ihrer Gründung, mit 5,6 Prozent erstmals in den Bundestag ein.

Das Waldsterben kam aber nicht wie erwartet. Es fiel Gott sei Dank aus. Heute, rund 40 Jahre später, geht es dem deutschen Wald in seiner Substanz sogar besser als je zuvor. Sein Anteil an der Landesfläche stieg auf fast ein Drittel. 11,4 Millionen Hektar Wald – gut eine Million Hektar mehr als Anfang der 1980er – bedecken die Fläche Deutschlands.

Jetzt, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, stehen wir vor einer neuen Herausforderung: Dem Klimawandel. Nach der derzeitig geltenden wissenschaftlichen Meinung wird er hauptsächlich durch uns Menschen verursacht. Es gibt auch wirksame Mittel ihn einzudämmen: Schutz der globalen Wälder, Änderungen unserer vielfach maßlosen persönlichen Lebensweisen, Energieeinsparung, Effizienz und ein überlegter nachhaltiger Umbau der Energieerzeugung.

Anstatt nüchtern und sachlich die Ursachen des Klimawandels anzupacken, wird wieder Endzeitstimmung verbreitet. Das Ausmaß der Hysterie steigt täglich. Bündnisse wie “Fridays for Future”, “Parents für Future” und “Students for Future” schießen wie Pilze aus dem Boden und der Klimanotstand wird in ersten Städten ausgerufen.  Der Klimawandel spaltet Deutschland in gut und schlecht, richtig und falsch und führt bereits zu irrational motivierten Straftaten.

Auch die Medien überbieten sich wieder in ihren Horroszenarien. Aus dem Umgang mit dem „Waldsterben“ wurde leider nichts gelernt. Wie auch vor knapp 40 Jahren profitiert eine Partei:  Die GRÜNEN. Sie treiben die Altparteien und Medien vor sich her. Das Thema wurde raffiniert von Habeck, Baerbock und Co vereinnahmt, ihre Umfragen steigen.

Und die Geschichte wiederholt sich doch.

4 Gedanken zu „Und die Geschichte wiederholt sich doch – Waldsterben und Klimahysterie“

  1. Vielleicht ist es so, dass jede Generation (demographisch in 30jähriger Abfolge angenommen) durch Erkennen einer als bedrohlich empfundenen Entwicklung und Versuche der Abwehr bedeutsam sein und in die Geschichte eingehen will.

  2. Dann kam nach das Ozonloch,das aber keine besondere Popularität erreichen konnte und Anderes mehr,was man getrost vergessen konnte.Die Kampagne der heutigen Tage hat aber eine andere mediale Dimension angenommen.Bei dem Waldsterben war noch die Union distanziert bis ablehnend,SPD und FDP waren auch nicht voll dabei.Die Grünen waren noch,da es noch nicht Posten für (fast) alle gab,unter sich zerstritten.Die Kirchen waren noch etwas mehr dem Evangelium zugetan.Das hat sich aber geändert im Unguten.Kritik wird medial ausgesperrt.Die Informationsfreiheit bleibt im papiernen Gedenken an den 70.Jahrestag.Mehr Fakten,weniger Ideologie ist das Gebot der stunde.

  3. Als Landschaftsarchitekt habe ich mich ein Leben lang für einen ehrlichen Natur- und Artenschutz engagiert.
    Die jetzt erneuerten Märchen vom “Waldsterben 2.0” erschrecken mich deshalb sehr. Schon zum ersten sog. “Waldsterben” habe ich ca. 3400 Medienaussagen zusammengefasst kommentiert (s. Cuvillier Verlag, Karlheinz Marquardt).
    Haben es heutieg Jugendliche, Politker, Kirchenvertreter denn nötig, Märchen aufzuwärmen?

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