Kaum deckt man mutmaßliche profitable Verflechtungen auf, nennt Ross und Reiter und vertritt eine andere, nicht en vogue Meinung, wird man mit Vorurteilen förmlich überschüttet. So ergeht es derzeit dem VLAB- Ehrenmitglied und designierten Ehrenpräsidenten Enoch zu Guttenberg.
Hier ein Beispiel: In einem „offenen Brief“ ereifert sich der ehemalige Grünen-Landtagsabgeordnete Raimund Kamm an Enoch zu Guttenberg. Raimund Kamm ist Mitglied im Bund Naturschutz, Energiebeauftragter der Bund Naturschutz-Kreisgruppe Augsburg und Landesvorstandsmitglied des Bundesverbandes WindEnergie e.V. in Bayern (BWE Bayern) – natürlich eine vollkommen unbedenkliche Kombination.
Hier Auszüge aus dem offenen Brief von Raimund Kamm:
Offener Brief
Sie sind kein Umweltschützer mehr
Ihre Aussagen in ARD plusminus am 5.8.15
Guten Tag Herr zu Guttenberg,
(…) Per 28.1.14 habe ich Ihnen nach Ihrem Brief an die Bayerischen Landtagsabgeordneten erneut geschrieben und für die Energiewende geworben. Ausführlich habe ich dargestellt, warum die Energiewende wichtig ist und wie wir sie machen können. Ich regte an, dass Sie mal zu uns an das größte und gefährlichste AKW Deutschlands kommen und wir dort unsere Ansichten zur Atom- wie Windkraft austauschen.
Jetzt habe ich in der Mediathek Ihre Äußerungen in der ARD am 5.8. gesehen. Dabei sind Behauptungen, für die Sie vermutlich den Wahrheitsbeweis nicht erbringen können. So sagten Sie: „„Ich weiß allein 20 Personen vom BUND, führende Persönlichkeiten in den jeweiligen Bundesländern, die gleichzeitig in der Windlobby angestellt sind.“
Ich bin mir fast sicher, dass dies eine Tatsachenlüge war. Und sie ist ehrabschneidend.
Oder können Sie Ihre Aussage beweisen?
Mein Hintergrund: Mir sind Arten-, Natur- und Umweltschutz seit Jahrzehnten ein Anliegen. Deswegen bin ich auch seit etwa drei Jahrzehnten sowohl beim Bund Naturschutz wie beim LBV Mitglied. (…)
Da die Energiewende in unserem Land von starken Kräften der Atom-, Gas- und Kohlewirtschaft und ihren offenen wie verdeckten Helfern in der Politik wie auch in politischen Gruppen und Bürgerinitiativen immer wieder angegriffen und ausgebremst wird, habe ich ab dem Jahr 2010, als erst die Laufzeitverlängerungskampagne von Union und FDP („Laufzeitverlängerung oder Stromlücke“) gemacht wurde und als dann der CDU-Minister Altmaier den infamen Feldzug Strompreisbremse gestartet hat, versucht, Solarunternehmer für politische Lobbyarbeit zu organisieren und bin Mitglied des Bundesverbandes Windenergie geworden. Denn PV und Windkraft sind die zwei Arbeitspferde der Energiewende. (…) Nun erlebe ich seit einigen Jahren Ihre, Herr zu Guttenberg, Kampagne gegen die Energiewende. Verbal behaupten Sie zwar gegen die Atomkraft und für den Klimaschutz zu sein. Aber Einsatz für diese zwei wichtigen Ziele habe ich von Ihnen nicht gesehen. Auch nicht für den Artenschutz, wenn es darum ging, Landschaften und Natur gegen Autobahnen, Flugplätze oder immer neue Landstraßen zu verteidigen.
Zu der Frage, wer die 20 Personen seien sollen, stelle ich Ihnen, der Sie so laut gegen die Windkraft und gegen PV-Freiflächenanlagen streiten, noch eine zweite Frage:
Wie wollen Sie den Atomausstieg schnellstmöglich schaffen und wie wollen Sie den Ausstoß von Treibhausgasen so reduzieren, dass wir wenigstens das 2 Grad-Erwärmungsziel nicht überschreiten?
Und eine letzte Frage:
Warum haben Sie sich nie in Ihrer Partei dafür eingesetzt, dass Windkraftwerke verbrauchernah auch in Gewerbe- und Industriegebieten gebaut werden?
Da Sie seit vielen Jahren keine plausiblen Aussagen machen, wie der Atomausstieg und der Klimaschutz bewerkstelligt werden sollen, halte ich es für anmaßend, dass Sie sich noch als Umweltschützer bezeichnen (…) So sind Sie kein Umweltschützer mehr.
Mit streitbaren Grüßen!
Raimund Kamm
Anmerkung VLAB:
Enoch zu Guttenberg unterstützt und fördert seit Jahren als Ehrenmitglied unsere Umwelt- und Naturschutzarbeit für den Arten- und Biotopschutz in Bayern.
Jemanden nur wegen abweichender Meinungen gleich abzusprechen, dass er noch Umweltschützer ist – das ist ehrabschneidend. Und was ist der Bundesverband Windenergie anderes als ein Lobby-Verein? Nun kennen wir ja schon einen von den 20 Namen.
Raimund Kamm ist Vorsitzender des BWE Bayern. Und im Vorstand des Bund Naturschutz Augsburg. Wer sich über das seltsame Schreiben wundert, sollte mal seine wüsten Kommentare lesen, die er unter Pseudonym verfaßt.
Es erschließt sich auch nirgendwo, warum man ihn als Umweltschützer ansehen sollte – dieser Mann schützt nichts außer die Interessen gewisser Kreise.
Auf einer Versammlung der Grünen sprach Raimung Kamm über die Gefahr der Atomkraft und das die Energiewende nur mit noch mehr Windräder zu meistern sei. Auf meinen Einwand das WEA vielen Vögel den Tod bringen meinte er, dass noch viel mehr Tiere durch den Autoverkehr getötet werden und deshalb die paar Vögel da nicht mehr ins Gewicht fallen. Das ist Logik der Windrad Lobbyisten aus GRÜNEN Reihen. Deutschland wird zu gespargelt für diese uneffizenten Wahnsinn. Die Leichtgläubigen wachen erst auf wenn es wieder zu spät ist.
Die Scheinargumente der Windkraftbefürworter wiederholen sich ständig. Herr Kamm hat sogar ein häufig gebrauchtes Scheinargument vergessen, was unbedingt nachzuholen ist: “Wenn keine Windräder errichtet werden, nimmt der Klimawandel einen dramatischen Lauf. Als Folge davon findet ein Massensterben von Tier- und Pflanzenarten statt”
Bei diesem Argument wird jedoch vollkommen ignoriert, dass gerade die volatilen Energieformen Wind und Sonne keinen wesentlichen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen leisten können, da permanent “Schattenkraftwerke” zur Sicherung der Strom-Grundlast im Hintergrund mitlaufen müssen. Das Europäische Statistikamt EUROSTAT meldete 2013, dass die CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle 2012 EU-weit zwar gesunken, in Deutschland aber gestiegen seien. https://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/11418_de.htm