Die wahre Ökobilanz der Elektroautos
von Christopher Schrader
Spektrum der Wissenschaft, Mai 2018, Seite 12 bis 19
Jedenfalls sind Elektroautos weit von dem entfernt, was uns die Bundesregierung weismachen will. Von sauber und null Emissionen kann keine Rede sein. Das lehrt der Bericht des Physikers Christopher Schrader. Gleich am Anfang lese ich, dass eine Gruppe von 15 emeritierten Mobilitäts- und Infrastrukturprofessoren sich in einem offenen Brief schockiert zeigte von dem „Eindruck, dass bei dieser Diskussion die Gesetzmäßigkeiten der Physik außer Acht gelassen werden.“ Im SPIEGEL sei gar von „Ökoschwindel“ und „Stromillusionen“ die Rede gewesen.
Christopher Schrader zeigt an vielen Beispielen, wie vielschichtig, verwickelt und oft widersprüchlich das Thema Elektromobilität ist. Visionen gibt es reichlich, was wirklich kommt, das weiß niemand. Für mich ist das die Gelegenheit für Politiker und Subventionsschnorrer, im Trüben zu fischen und Subventionen abzugreifen. Für Elektroautos fließen sie schon. Dabei sind Subventionen oder harmloser „Förderungen“ nur Tarnbegriffe für Geld, das uns in Form von Steuern oder „Öko-Umlagen“ abgeknöpft wird, damit die Empfänger es für unwirtschaftliche Zwecke kassieren können. Die hoch gelobte von CO2- und von Feinstaub befreite, das Klima rettende Mobilität ist so eine Vision.
Zwei Beispiele aus der Realität: Vor allem wegen der Batterien wird bei der Herstellung des e-Golf von VW und des i3 von BMW etwa doppelt so viel CO2 freigesetzt wie bei den konventionellen Vergleichsautos. Erst nach 150.000 km Fahrleistung, also etwa 10 Jahre nach dem Kauf, ist dieser „ökologischen Rucksack“ geleert. Je größer die Reichweite, desto schwerer der Rucksack. Bei einer Reichweite von 400 km wäre er erst nach 300.000 km geleert, also fast nie.
Auch der Feinstaub wird nicht weniger, sondern mehr, weil Elektromotoren ihr volles Drehmoment sofort beim Start liefern und rasant beschleunigen. Das erhöht erst den Abrieb der Reifen und danach den der Bremsen. Daran ändern auch die vielen zusätzlich für Elektroautos zu errichtenden Windmühlen und Solarfelder nichts. Stattdessen wird der Natur und der Kulturlandschaft und unserer Gesundheit noch mehr geschadet. Es lohnt sich diesen Bericht zu lesen.
Dr. Friedrich Buer
Es gibt wohl keinen intelligenzbehafteten Menschen auf dem Planeten der behaupten würde, daß ein E-Auto mit Null-Emmisionen fährt. Es gibt aber auch kaum Studien bei denen herauskommt, daß ein E-Auto in einem Autoleben ökologisch schlechter abschneidet als ein Verbrenner. Der Feinstaub beim Beschleunigen stimmt teilweise aber die meisten E-Autofahrer gewöhnen sich schnell eine Energiesparende Fahrweise an, weil man Energieverschwendung sofort an der Reichweitenanzeige sieht. Beim Bremsen haben Sie allerding unrecht, denn jedes moderne E-Auto rekuperiert stark beim Bremsen und benutzt daher die Bremsbeläge nur bei starkem Abbremsen.