Seit Beginn der „Klimastreiks“ von Schülern und der Fridays for Future-Freitagsmärsche scheinen nicht wenige Journalisten sowohl der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten als auch einschlägiger Blätter des Klima-Alarm-Feuilletons von einer „ökologischen Bürgerrevolution“ zu träumen, oder sich diese herbeizuwünschen, herbeizuschreiben und herbeizureden. Selbst in Wissens-Sendungen und populären Wissenschaftsmagazinen wird gezielt und fordernd nach „Radikalisierung“ des Protestes und nach „radikalem Klimaschutz“ gefragt. Steht Deutschland wirklich vor einer bürgerlichen „Öko-Revolution“? Dieser Frage geht der Biologe und Watchblog-Autor Dr. Wolfgang Epple in einem Essay nach.
Der Versuch, durch permanenten medialen Hype um „Klimakatastrophe“, Rezo und die Schülerstreiks die deutsche Gesellschaft an den Vorabend einer „Revolution“ zu rücken, mag durchsichtig und eindeutig zu Gunsten eines politischen Lagers motiviert sein. Eine umfassend und ganzheitlich an Menschlichkeit und Naturbewahrung ausgerichtete „Bürgerrevolution“, die die Bezeichnung „ökologisch“ verdiente, bleibt angesichts der Defizite der Klima-„Bewegung“, die angesichts von Scharfmachen und Ausgrenzen bereits im zwischenmenschlichen Bereich beginnen, nach Epples Auffassung ein Phantasma der Begleitschreiber und Begleitberichterstatter.
Lesen Sie den gesamten Essay.
Ein bitterer Essay, eine unsere Gesellschaft offensichtlich überfordernde Mahnung als Kern: “Grundlage jeder Überzeugungsarbeit ist und bleibt das mühsame Geschäft des fairen und ergebnisoffenen Diskurses.” Was steht dem im Wege?
Vielleicht ein Widerstand in der Gesellschaft gegen individualisierbaren Rechtfertigungdruck ob der bisherigen Lebensweise. Vielleicht ist der auf treffende Weise beschriebene, medial verstärkte Aufschrei als kollektives Reinigungsritual zu verstehen, als Archetypus.