(…)Christus ist durch die biblische Überlieferung zum Sinnbild geworden – für all jene, die verspottet und verachtet werden. Genau das geschieht derzeit mit uns Energiewende-Akteuren, die vor Jahrzehnten mit viel Idealismus angetreten sind, um für eine nachhaltige Energieerzeugung und damit den Erhalt der Erde zu kämpfen“, so die Worte des Präsidenten des Bundesverbandes Windenergie, Hermann Albers (Albers 2014). Seine Sätze sind nicht nur Blasphemie par excellence, sondern auch angsterregender Ökofundamentalismus in reinster Ausprägung.
Neben diesem irrationalen, pathologischen Sendungsbewusstsein gibt es auch eine starke wirtschaftlich-politisch-mediale Machtkonzentration insbesondere im Bereich der Windkraft. Der Staat, seine Behörden und viele Medien verlassen ihre rechtsstaatlichen Prinzipien und beteiligen sich an der Festigung der Machtstellung von Energiekartellen. Mittels staatlicher Förderung und wohlwollender Berichterstattung der Medien wurden bundesweit Netzwerke wie das „Centrale Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk“ im niederbayerischen Straubing, die „Agentur für Erneuerbare Energien“ in Berlin oder die „Bayerische Klima-Allianz“ in München gegründet und unterstützt.
Selbst die großen Naturschutzverbände, die einst vor dem flächigen Untergang des deutschen Waldes warnten und gegen die Abholzung von Alleebäumen demonstrierten, schlagen in die gleiche Kerbe: Man benötige eben Windräder, um das Klima weltweit zu retten, behaupten sie. Diese Argumentation wundert nicht, ist doch der Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND) mutmaßlich an großen Windindustriegebieten beteiligt. Auch im Wissenschaftsbetrieb gewinnt die Erforschung erneuerbarer Energien und die Klimafolgenforschung eine immer größere Bedeutung: „Der gesellschaftlich-politische Hype um den Klimawandel ist toll für uns, spült er doch bisher ungeahnte Forschungsaufträge, Fördergelder und neue Stellen in unser Haus, das kann so bleiben“, erklärte mir kürzlich ein befreundeter Wissenschaftler unter vorgehaltener Hand.
Es ist ein Big Business entstanden, bei dem es um viel Geld, Macht und Einfluss, keinesfalls um die Umwelt und deren Schutz geht. Das Gegenteil ist der Fall: Der Artenschutz wird rücksichtslos übergangen; durch Windräder getötete Tiere werden als Kollateralschäden billigend hingenommen und Landschaften bis zur Unkenntlichkeit zerstört. Der Rechtsstaat verändert Gesetze und Verordnungen zu Gunsten der Windkraftindustrie und zu Lasten des Artenschutzes oder er schafft Neue. Das Klagerecht einzelner Bürger oder Vereinigungen gegen den Bau von Windkraftanlagen, ein elementares Rechtsstaatsprinzip, wurde eingeschränkt. Alles wird dem abstrakten Schutz des Klimas untergeordnet und dadurch begründet. Die „Welt“ warnt daher vor einem neuen Totalitarismus in Deutschland (WELT 2014). Der Heilige Krieg zur Rettung des Weltklimas ist in Deutschland in vollem Gang.