Wiederansiedlung des Habichtskauzes – Ein Gemeinschaftsprojekt für mehr Artenvielfalt

Der VLAB setzt sich für die Wiederansiedlung des Habichtskauzes in Ostbayern ein – ein Gemeinschaftsprojekt für Artenschutz und Biodiversität.

Die Rückkehr des Habichtskauzes (Strix uralensis, engl. Ural Owl) in die ostbayerischen Mittelgebirgswälder gehört zu den wichtigsten Artenschutzprojekten in Bayern. Noch vor wenigen Jahrzehnten galt diese eindrucksvolle Eulenart in Deutschland nahezu als ausgestorben. Heute gelingt es dank vereinter Kräfte, ihr wieder eine Zukunft zu geben.

Der Habichtskauz als Schirmart

Der Habichtskauz übernimmt im Ökosystem eine besondere Rolle. Als sogenannte Schirmart (Umbrella species) stellt er hohe Ansprüche an seinen Lebensraum: großflächige, störungsarme Wälder mit alten Bäumen, Hochstümpfen, Totholz und lichten Bereichen. Werden diese Strukturen erhalten und verbessert, profitieren nicht nur die Eulen selbst, sondern eine Vielzahl weiterer Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Damit steht der Habichtskauz stellvertretend für den Schutz ganzer Lebensgemeinschaften und wird zu einem starken Botschafter für die Biodiversität.

Bild Moritz Häusler: Habichtskauz-Brutpaar in Nordostbayern

Engagement über das ganze Jahr

Das Projekt lebt von der Zusammenarbeit vieler Menschen. Eine hauptamtliche Mitarbeiterin und vier ehrenamtliche Kräfte tragen die Arbeit kontinuierlich über das ganze Jahr. Hinzu kommen jährlich bis zu 50 Fachleute aus dem In- und Ausland, die bei saisonalen Aufgaben wie Monitoring, Tiertransporten, Beringung oder Telemetrie unterstützen. Ebenso wichtig ist die Unterstützung von Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern, Jägern, Landwirten, Stiftungen und Vereinen. Gemeinsam schaffen sie die Grundlage, dass sich der Habichtskauz in unseren Wäldern wieder ansiedeln kann.

Durch das Projekt durften wir zudem viele großartige Menschen kennenlernen, die sich mit Herz und Tatkraft für den Artenschutz einsetzen. Dieses Miteinander macht Mut und zeigt, dass erfolgreicher Naturschutz nur gemeinsam gelingen kann.

Fortschritte seit 2017

Seit Beginn des Projekts im Jahr 2017 konnten wir insgesamt 133 Habichtskäuze erfolgreich auswildern. Ein besonderer Meilenstein gelang in den Jahren 2024 und 2025: Zum ersten Mal gab es Freilandbruten mit insgesamt sieben Jungeulen – ein wichtiges Zeichen dafür, dass die Art in unseren Wäldern wieder Fuß fasst.

27 junge Hoffnungsträger

In diesem Jahr haben wir 27 junge Habichtskäuze zur Eingewöhnung und späteren Auswilderung übernommen. Jeder einzelne dieser Vögel ist ein Hoffnungsträger für die Zukunft unserer Wälder. Mit jeder Auswilderung wächst die Chance, dass wir eine stabile Population aufbauen können.

Dank an unsere Partner

Unser besonderer Dank gilt den Zoos und zoologischen Einrichtungen, die uns in diesem Jahr mit Nachzuchten unterstützten:

  • Tiergarten der Stadt Nürnberg
  • Zoologischer Stadtgarten Karlsruhe
  • Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen
  • Wildpark Schwarze Berge
  • Vogelschutz- und Zuchtverein Neuthard
  • Parc Animalier de Sainte-Croix
  • Grand Parc Puy Du Fou
  • Rambouillet Nature – Espace Rambouillet
  • Parc Argonne Découverte
  • Parc Zoologique d’Amnéville
  • Zoo de La Flèche

Ohne unsere gesamten Partner, Förderer und Unterstützer aus dem In- und Ausland wäre das Projekt nicht möglich. Gemeinsam geben wir einer in Deutschland fast ausgestorbenen Eulenart wieder eine Zukunft – und setzen ein sichtbares Zeichen für den Schutz der Artenvielfalt.

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