Unser Wald stirbt nicht durch Naturschutzklagen!

Der Wald stirbt nicht durch Klagen gegen Windkraft, sondern durch falsche Bewirtschaftung, Eingriffe in den Wasserhaushalt und monotone Forststrukturen. Unser Kommentar zum irreführenden Sonnenseite-Artikel über das „beschleunigte Waldsterben“.

Neulich erschien auf dem Journal „Sonnenseite“ – ein Blog über „ökologische Kommunikation” des deutschen Journalisten und Buchautors Franz Alt – ein Artikel, der behauptet, Klagen gegen Windkraftanlagen im Wald würden das Waldsterben in Deutschland massiv befördern. Eine steile These, die weder wissenschaftlich belegt noch sachlich haltbar ist.

Wir sind es seit vielen Jahren gewohnt, dass von grüner Seite solche Artikel über uns geschrieben werden. Anstatt sich inhaltlich mit unseren Argumenten auseinanderzusetzen, wird pauschal gehetzt und diskreditiert. Nach einer längeren Zeit der Ruhe scheinen derartige Angriffe wieder zuzunehmen. Wir vermuten, das hängt mit unserer klaren Rückendeckung für den Kurs von Wirtschaftsministerin Katharina Reiche zusammen, mit der wir in Kontakt traten und sie ermutigten, ihren Weg zu einer vernünftigen Kurskorrektur in der Energiepolitik fortzuführen.

Fehlende Fakten, falsche Schlüsse

Dass unsere Wälder leiden, ist unbestritten. Hitze, Dürre, falsche Bewirtschaftung und Schädlingsbefall setzen ihnen zu. Doch die Behauptung, das Waldsterben werde durch Umweltklagen gegen Windkraftanlagen „massiv“ beschleunigt, entbehrt jeder Grundlage.

Tatsächlich stirbt der Wald nicht durch Klagen, sondern durch falsche waldbauliche Bewirtschaftung, Fragmentierung, Eingriffe in den Wasserhaushalt, Bodenverdichtung und durch den Anbau nicht standortgerechter Baumarten.

Auch die gern beschworene Zunahme von Stürmen lässt sich wissenschaftlich nicht belegen – im Gegenteil, laut National Geographic haben sie in unseren Breiten eher leicht abgenommen.

Warum Differenzierung wichtig bleibt

Klagen von Naturschutzorganisationen sind kein Selbstzweck. Sie sind ein legitimer Bestandteil des Rechtsstaats – gerade dann, wenn Genehmigungsverfahren mangelhaft sind oder ökologische Risiken nicht ausreichend geprüft wurden.

Wer sie pauschal als „klimaschädlich“ bezeichnet, verdreht Ursache und Wirkung. Solche Behauptungen lenken von den eigentlichen Problemen ab – der industriellen Nutzung ökologisch sensibler Wälder und der unzureichenden Umsetzung naturnaher Waldwirtschaft.

Windkraft kann ein Teil der Energiewende sein. Aber Natur- und Klimaschutz dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Wer das tut, spaltet und schadet letztlich beiden Zielen.

Unser Fazit

Der Sonnenseite-Artikel steht symptomatisch für eine Entwicklung in Deutschland, in der sachliche Diskussionen durch emotionale Schuldzuweisungen ersetzt werden.

Wir plädieren für eine ehrliche, faktenbasierte Debatte, die anerkennt:

Der Wald stirbt nicht durch Klagen, sondern durch Managementfehler, monotone Forststrukturen und Eingriffe in natürliche Kreisläufe. Nur wer diese Ursachen ernsthaft angeht, kann dem Wald langfristig helfen – nicht durch pauschale Vorwürfe, sondern durch Wissen, Weitsicht und Verantwortung.

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